Wann: 19.–20.9.2024
Wo: Nancy
Wie haben Zivilisten in Frankreich, Belgien, Luxemburg, den Niederlanden und Italien sowie in Deutschland und Österreich die Zeit der »Befreiung« erlebt? Konnten Sie mit dem Zweiten Weltkrieg »abschließen« und wie taten sie dies? Die Tagung anlässlich des 80. Jahrestags von débarquement und Libération geht von der Prämisse aus, dass Frauen und Männer in den genannten Gebieten über nationale Unterschiede hinaus eine gemeinsame Erfahrung des Kriegsendes und ein gemeinsames Schicksal teilten. Deshalb sollen Status, Erlebnisse und Gefühle der Zivilbevölkerung vor dem Hintergrund des Kriegsendes untersucht werden. Dieses bestand meist aus einer Abfolge von Phasen des Wartens, der Kämpfe, unmittelbarer Gefahr und Instabilität und der Neuordnung der Nachkriegsgesellschaften. Dabei kommen Erwartungen und Ängste, die Interaktionen der Zivilbevölkerung mit Militärs beider Seiten sowie den Angehörigen anderer Länder und Staatenlosen in den Blick, ihre Überlebensstrategien und Anpassungsversuche an die permanent sich wandelnde Situation. Wie gelang es den Menschen, mit dem Krieg abzuschließen?
Die Organisatorinnen und Organisatoren schlagen mehrere thematische Achsen vor, in die sich die vorgeschlagenen Beiträge einordnen können: Zivilbevölkerung während der bewaffneten Befreiung; Koexistenz von Zivilisten und Soldaten nach den Kämpfen; Normalität und Vergessen; Erinnerung.
Diese Tagung wird von der Universität Lothringen (CRULH), dem Goethe-Institut Nancy und dem Musée lorrain/Palais ducal im Rahmen der Mission »80 ans de Libération« organisiert, mit Unterstützung der Stadt Nancy und des Deutschen Historischen Instituts Paris.
Beitragsvorschläge (maximal 3000 Zeichen, mit einem kurzen Lebenslauf) sind bis 26. April 2024 bei den Organisatorinnen und Organisatoren einzureichen: laurent.jalabert(at)univ-lorraine.fr, jean-noel.grandhomme(at)univ-lorraine.fr. Eine Rückmeldung erfolgt nach der Sitzung des wissenschaftlichen Beirats, Anfang Mai 2024.
Vorträge können in französischer, deutscher oder englischer Sprache gehalten werden. Es wird keine Simultanübersetzung geben, sodass zumindest passive Kenntnisse des Französischen und der weiteren genannten Sprachen begrüßenswert sind.