In Frankreich bestehteine starke Trennung zwischen Staat und Kirche. Diese historische Arbeitsteilung hat die Beschäftigung mit der Kirche in den Bereich der Religionsgeschichte verbannt. Diese ist meist von den Methoden und Zielen der Sozialwissenschaften abgekoppelt. Dabei steht der Gegenstand Kirche seit den Gründervätern Comte, Troeltsch, Weber oder Durkheim im Zentrum jeder soziologischen Reflexion. Das Unternehmen des Dictionnaire critique de l’Eglise (Paris 2023) schlägt eine »kritische Wende« auf der Grundlage eines Analyseinstruments mit mehreren Zugängen vor. Es geht nicht darum, eine neue, in Artikel aufgeteilte Kirchengeschichte zu liefern, sondern darum, eine Reihe von Schlüsselbegriffen zu analysieren, um die Problematiken aufzuzeigen und zu diskutieren, die »Kirche« als Modell einer Institution strukturieren. In der Regel erkennt man, wenn es darum geht, die Kirche zu definieren, sofort die Mehrdeutigkeit des Begriffs: Es ist diese Mehrdeutigkeit und ihre Polyphonie, die auf dialektische Weise erforscht wird.
Veranstaltung in französischer, deutscher und englischer Sprache.
Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom
Für eine Teilnahme vor Ort ist keine Anmeldung erforderlich.
Ein Programm wird in Kürze veröffentlicht.
Veranstaltung organisiert in Kooperation mit der EHESS (Centre Alexandre Koyré und Centre d’études en sciences sociales du religieux, Paris), dem Institut d’histoire des représentations et des idées dans la modernité und der ENS Lyon.
Zur Veranstaltungsseite des DHI Paris