Der Titel meines aktuellen Projekts lautet Education Hubs and the Changing Rural-Urban Interface: The Emergence of an ‘Education City’ in the National Capital Region, India. Mein Projekt ermittelt den Zusammenhang zwischen Hochschuleinrichtungen und dem städtischen Wandel in der National Capital Region (NCR) in Indien. Es untersucht, wie der Bereich der Hochschulbildung in Indien seit den frühen 2000er Jahren einen enormen Wandel vollzogen hat, wodurch eine sehr spezifische Beziehung zwischen Bildung, Grundstückserwerb und Urbanisierung gepflegt wurde.

Während die Education Studies und die Urban Studies als reiche Forschungsgebiete in Südasien eine Blütezeit erlebt haben, hat die Schnittstelle zwischen Bildung und Stadt kaum wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten. Im Bildungsarchiv/Im Education archive findet sich kaum ein Hinweis auf den Erwerb, die Verteilung oder die Abgrenzung von Grundstücken für Universitäten. Auch in den Aufzeichnungen des Land Departments scheinen spezifische Debatten über Universitätsgelände weitgehend zu fehlen. Mein Projekt versucht, diese Lücke auszumachen und die Bereiche der Bildung und des Städtischen ins Gespräch zu bringen.

Zunächst gibt es aufgrund des mangelnden Austauschs zwischen den Bildungsunterlagen und den Grundbucheintragungen nur sehr wenig Forschung zu der Geschichte von Land und Infrastruktur für Universitäten in Indien. Zweitens erfordert die Frage des Landerwerbs für Universitäten im heutigen Indien ein Verständnis für die wesentliche und kontroverse politische Frage der Privatisierung der Hochschulbildung. Es ist eine Herausforderung, die Hintergründe der entstehenden Verflechtung von Grundstücks- und Bildungsmarkt zutage zu fördern.

Dr. Debarati Bagchi ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max Weber Forum für Südasienstudien, Neu-Delhi.