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Information und Wissen

Das Spielerische am Forschen: Game Design als Methode der Wissensproduktion

In den Wissenschaften wird zumeist gesprochener oder geschriebener Text verwendet, um Ergebnisse zu veröffentlichen. Was passiert aber, wenn man stattdessen ein Videospiel entwickelt? Was sich die Wissenschaften von dieser Vorgehensweise erhoffen können, und inwiefern sie den Forschungsprozess beeinflusst untersucht Christina Polak-Rottmann am DIJ Tokyo.

Als Buchstaben die Welt ordneten – Arabische Buchstabensemiotik an der Schwelle zur Neuzeit

Buchstaben spielten in der islamischen Kulturgeschichte eine herausgehobene Rolle: Sie waren nicht nur Ausdrucksmittel, sondern auch Ordnungslement und Materie, aus der Gott die Welt erschaffen hat. Am OIB Beirut/DHI Washington untersucht Berenike Metzler im Rahmen eines DFG-Projekts die vielfältigen Buchstabenfunktionen anhand eines arabischen Textes aus dem 16. Jahrhundert.

Industrialisierung und ihre sozialen Dynamiken: Neue Perspektiven aus Südasien und Lateinamerika

Es ist eine weit verbreitete Annahme, dass Industrialisierungsprozesse im Globalen Süden den gleichen Weg einschlagen wie zuvor Länder im Globalen Norden. Doch was passiert, wenn sie das nicht tun? Oft wird dies als Widerstand lokaler Kulturen interpretiert – und gleichzeitig als Beweis dafür, dass diese Kulturen angeblich nicht mit der industriellen Moderne vereinbar seien. Christian Strümpell vom MWF Delhi hinterfragt diese eurozentrische Sichtweise und zeigt, wie vergleichende Fallstudien aus Südasien und Lateinamerika ein neues Verständnis von Industrialisierung eröffnen können.

Von rationaler Politik, Emotionsmanagement und enttäuschten Hoffnungen: Spekulation im Frankreich des 18. Jahrhunderts

Finanzspekulationen wecken seit jeher Hoffnungen und Ängste – je nach Ausgang sorgen sie für Lust oder Frust. Christine Zabel untersucht am DHI Paris wie die Menschen im Frankreich des 18. Jahrhunderts Spekulationen verstanden und bewerteten. Ihre Forschung eröffnet spannende Einblicke in die Wirtschaftsgeschichte und bietet Perspektiven für eine Kultur- und Wissensgeschichte der Ökonomie.

Der Reiz des Unbekannten: Tourismusdebatten im Norden Europas in der Zwischenkriegszeit

Dampfschiffe fahren bis Spitzbergen, Touristenvereine werben mit unberührter Natur und die ersten grenzüberschreitenden Werbekampagnen entstehen. Wie sich der Tourismus in den skandinavischen Ländern in der Zwischenkriegszeit entwickelte und welche politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Debatten dieser Prozess zur Folge hatte, untersucht Dr. Sophie Holm vom MWN Osteuropa.

Für eine Wissensgeschichte sozialer Vernetzung im frühen 20. Jahrhundert

Die Vernetzung unserer Lebenswelt wird nicht nur von materiellen Kräften und technischen Erfindungen vorangetrieben. Sie folgt auch normativen Vorgaben. Erst um 1900 etablierte sich die Vorstellung, dass die Gesellschaft aus miteinander verflochtenen Individuen bestehe bzw. bestehen solle. In den folgenden Jahrzehnten entstand erstmals ein Menschenbild, in dem Vernetzung zentral war – entweder als Ideal, oder als Gefahr.

Japans digitale Transformation: Vorreiter, Nachzügler und Partner

Im Umgang mit der digitalen Transformation nimmt Japan eine ambivalente Position ein. So galt das Land Anfang der 2000er-Jahre als internationaler Vorreiter in der Verwendung des mobilen Internets. Heute hingegen ist vermehrt von einem Rückstand im Bereich der digitalen Transformation Rede. Harald Kümmerle untersucht in seinem Forschungsprojekt den japanischen Daten-Diskurs.

Methoden und Methodologien in der Japanforschung – (digital) vor Ort

Die Japanwissenschaften sind ein interdisziplinäres Forschungsfeld und verfügen über keine „eigene“ Methodik. Sozial- und Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler forschen zu verschiedensten Themen und Fragestellungen rund um Japan oder Japan im regionalen und globalen Kontext. Dabei bedienen wir uns je nach disziplinärer Verortung der unterschiedlichsten Methoden.

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