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Infrastrukturen und Umwelt

Ziemlich beste Feinde: Kriegsgefangenschaft im Siebenjährigen Krieg

Gefangene verwalten war eine zentrale Herausforderung für alle in den Siebenjährigen Krieg (1756-1763) involvierten europäischen Mächte. Mehr als eine Viertelmillionen Menschen durchliefen Kriegsgefangenschaft, einige sogar mehrmals. Andere waren an den komplexen Verhandlungen zur Freilassung und zum Austausch von Gefangenen beteiligt. Leonard Dorn vom Deutschen Historischen Institut Paris untersucht die vielfältigen Erfahrungen der Gefangenen sowie der Personen, die Gefangene in ihre Gewalt gebracht hatten (Überwinder), und stellt vier typische Perspektiven vor.

Utopische Ingenieure – oder das Nachdenken über die Technik als Ursache und Lösung sozialer Probleme

Utopisches Denken ist heute in den verschiedensten Bereichen gefragt, etwa wenn es um die Herausforderungen der Digitalisierung, des Klimawandels und der Künstlichen Intelligenz geht. Das Nachdenken über neue Gesellschaftsentwürfe spielte jedoch auch schon im 19. Jahrhundert eine Rolle, wie Claudia Roesch vom Deutschen Historischen Institut Washington am Beispiel utopischer Ingenieure in den Amerikas zeigt.

Nachhaltiger Konsum in Japan

Nachhaltigkeit und Resilienz sind in aller Munde, vor allem seitdem die von den Vereinten Nationen 2016 ins Leben gerufenen Ziele für nachhaltige Entwicklung Eingang in die Politik und Unternehmenskultur gefunden haben. Markus Heckel vom Deutschen Institut für Japanstudien (DIJ) untersucht in seinem Forschungsprojekt nachhaltigen Konsum in Japan, einschließlich der Marketingstrategien japanischer Unternehmen.

Politik über den Wolken. Die Entstehung des modernen Luftverkehrs in der Zwischenkriegszeit

Alltag, Arbeit oder Reisen sind heute ohne ein funktionierendes Streckennetz aus Fluglinien kaum mehr vorstellbar. Die Grundlagen der heutigen globalen Vernetzungen entstanden schon vor dem Zweiten Weltkrieg – in einer Zeit, in der Imperien, Nationalregierungen und große Airlines die Flugwege bestimmten. Andreas Greiner untersucht Verflechtungen von Fluggesellschaften in der Zwischenkriegszeit, die von Kooperation und Rivalität zugleich geprägt waren. Sein Forschungsprojekt wirft somit einen Blick über den Tellerrand der Infrastrukturgeschichte hinaus.

Japans digitale Transformation: Vorreiter, Nachzügler und Partner

Im Umgang mit der digitalen Transformation nimmt Japan eine ambivalente Position ein. So galt das Land Anfang der 2000er-Jahre als internationaler Vorreiter in der Verwendung des mobilen Internets. Heute hingegen ist vermehrt von einem Rückstand im Bereich der digitalen Transformation Rede. Harald Kümmerle untersucht in seinem Forschungsprojekt den japanischen Daten-Diskurs.

Jenseits von Entwicklung und Staatlichkeit – Nomadismus als Chiffre für „anderes“ Leben

Der Nomadismus ist eine der ältesten Lebensformen des Menschen. Seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts stieg das Interesse an dieser ungebundenen Lebensführung. In den aufkommenden Debatten wurde Nomadismus sowohl als Entwicklungshemmnis diskutiert als auch zu einer romantisierten Alternative eines ungebundenen, freien Lebens stilisiert.

Jenseits der Geschichtspolitik – Über die Infrastrukturen von Erinnerungskulturen

Erinnerungskultur ist ohne eine grundlegende Infrastruktur wie materielle Bautechnik, zeitliche Planung oder finanzielle Fördermittel nicht denkbar. Dennoch finden diese „unsichtbaren“ Prozesse in der Forschung zum kulturellen Gedächtnis nur wenig Beachtung. Ein Forschungsprojekt am Deutschen Historischen Institut Warschau widmet sich diesen Prozessen und untersucht ihren Einfluss auf die Entwicklung verschiedener Gedenkformen.

‚In sieben Tagen von Rio nach New York!‘ – Panamerikanismus, Mobilität und Wissen

Jules Verne hätte es sich nicht besser ausdenken können: eine durchgehende Eisenbahn von Alaska bis nach Feuerland! Seit den 1870er Jahren faszinierte diese Idee zahlreiche Menschen in den Amerikas und in Übersee. Zwar scheiterte das Projekt, aber Mobilitätsinfrastrukturen spielten in den interamerikanischen Beziehungen fortan eine entscheidende Rolle: In den 1920er Jahren begann man statt einer Eisenbahnverbindung eine interkontinentale Autobahn zu planen, den Pan-American Highway.

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