»Wissenschaftsfreiheit international und national«
Rückblick auf die Stiftungskonferenz der Max Weber Stiftung am 20. November 2024 in Berlin
„Wir haben Wissenschaftsfreiheit international und national als Thema für die Stiftungskonferenz ausgewählt, weil wir als eine Stiftung mit geisteswissenschaftlichen Instituten im Ausland darüber kompetent und gewissermaßen aus erster Hand berichten können.“
Ute Frevert, Präsidentin der MWS, in ihrer Begrüßung
Am 20. November 2024 hatte die Max Weber Stiftung (MWS) zur Konferenz „Wissenschaftsfreiheit international und national“ nach Berlin eingeladen, auch online konnte mitdiskutiert werden. Im Zentrum der Veranstaltung standen Bedrohungen und Perspektiven der Wissenschaftsfreiheit weltweit, diskutiert in vier thematisch gegliederten Panels und einem abschließenden Round Table mit Expertinnen und Experten aus Politik und Wissenschaft.
Der Academic Freedom Index (AFI) stellt 2024 fest, dass 3,6 Milliarden Menschen – etwa die Hälfte der Weltbevölkerung – in Ländern leben, in denen Wissenschaftsfreiheit eingeschränkt ist. Die Konferenz knüpfte an diese besorgniserregende Entwicklung an: Weltweit sehen sich wissenschaftliche Institutionen und Forschende mit staatlichen Einschränkungen, finanziellen Abhängigkeiten und gesellschaftlichem Druck konfrontiert. Die MWS nutzte ihre weltweite Vernetzung und zeigte aktuelle Erfahrungen aus den geisteswissenschaftlichen Auslandsinstituten auf, um das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Auch die leisen, jedoch nachhaltigen Einflüsse auf Forschung und akademische Freiheit wurden aufgezeigt.
Nach einem Redebeitrag von Christoph Möllers (HU Berlin) zu „Wissenschaftsfreiheit als Verfassungsgrundsatz“ fand in vier Panels ein schlaglichtartiger Erfahrungsaustausch über verschiedene lokale Diskurse aus den Ländern und Regionen der MWS-Institute statt. Ein anknüpfendes Round Table legt den Fokus auf internationale aber auch deutsche Lösungsansätze und darauf, wie Institutionen über nationale Grenzen hinweg zusammenarbeiten können, um Wissenschaftsfreiheit zu stärken und zu verteidigen.
Unter Moderation von Astrid Herbold (DIE ZEIT) diskutierten Ralf Beste (Auswärtiges Amt), Julia von Blumenthal (HU Berlin), Ute Frevert (Max Weber Stiftung), Jay Rowell (Centre Marc Bloch), Stefanie Schüler-Springorum (Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin), Barbara Stollberg-Rilinger (Wissenschaftskolleg zu Berlin) und Ruppert Stüwe (MdB (SPD), Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung).
Videos
Begrüßung
Ute Frevert
Wissenschaftsfreiheit als Verfassungsgrundsatz
Christoph Möllers, HU Berlin
Wissenschaftsfreiheit in Osteuropa
Magdalena Saryusz-Wolska (DHI Warschau) im Gespräch mit Iryna Klymenko (LMU München) und Gwendolyn Sasse (ZOiS)
Wissenschaftsfreiheit in der Türkei, im Nahen Osten und in Afrika
Christoph K. Neumann (OI Istanbul) im Gespräch mit Simon Wolfgang Fuchs (Hebrew University, Jerusalem) und Mamadou Diawara (Goethe-Universität Frankfurt)
Wissenschaftsfreiheit in Westeuropa und den USA
Christina von Hodenberg (DHI London), Simone Lässig (DHI Washington), Petra Terhoeven (DHI Rom) und Anna von der Goltz (Georgetown University, Washington D. C.)
Wissenschaftsfreiheit in Indien und China
Sebastian Schwecke (MWF Delhi) im Gespräch mit Dagmar Schäfer (MPI für Wissenschaftsgeschichte) und Ravi Ahuja (Universität Göttingen)
Round Table »Wissenschaftsfreiheit international und national«
Podiumsgäste: Ralf Beste (Auswärtiges Amt), Julia von Blumenthal (Präsidentin HU Berlin), Ute Frevert (Präsidentin Max Weber Stiftung), Jay Rowell (Centre Marc Bloch), Stefanie Schüler-Springorum (Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin), Barbara Stollberg-Rilinger (Wissenschaftskolleg zu Berlin), Ruppert Stüwe (MdB SPD, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung). Moderation: Astrid Herbold, DIE ZEIT