Intermezzo für die Forschung zur Musik des Vorderen Orients

Orient-Institut Istanbul und Westfälische Wilhelms-Universität Münster beschließen strategische Partnerschaft

Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und der Direktor des Orient-Instituts Istanbul, Prof. Dr. Raoul Motika, besiegelten den Kooperationsvertrag.

Das Orient-Institut Istanbul und das Institut für Musikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) haben ihre zukünftige Kooperation mit einem Festakt besiegelt. „Wir freuen uns, in Zukunft gemeinsam die interdisziplinäre Forschung zur Musik der Türkei und der benachbarten Regionen in Geschichte und Gegenwart zu fördern“, betonten die Rektorin der Universität Münster, Prof. Dr. Ursula Nelles und Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Duchhardt, Präsident der Max Weber Stiftung, der das Orient-Institut Istanbul angehört.

Neben der Verbesserung des internationalen Austausches und der Netzwerkbildung zählen insbesondere die Entwicklung neuartiger Forschungsansätze und die Schaffung von Forschungsinfrastrukturen zu den Schwerpunkten der Kooperation. Der internationalen Nachwuchsförderung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. „Diese strategische Partnerschaft wird eine wissenschaftliche Allianz zwischen den orientalistischen Fächern und der Musikwissenschaft auf den Weg bringen, die man an anderen Standorten – auch international – nicht leicht finden kann“, unterstrich Prof. Dr. Ralf Jäger, der an der WWU zur Ethnomusikologie und europäischen Musikgeschichte lehrt und forscht. „Die Erforschung vorderorientalischer Musikkulturen in Geschichte und Gegenwart, aber auch die universitäre Lehre werden substantielle Impulse erhalten.“

In Zusammenarbeit zwischen dem Fach Musikwissenschaft und der Universitäts- und Landesbibliothek Münster ist bereits das Münsterische Archiv zur Musik des Orients (MAMO) entstanden. Die Sammlung umfasst Digitalisate sowohl von Musik als auch von musiktheoretischen Manuskripten aus Bibliotheken im Iran, in den arabischen Ländern, der Türkei und Westeuropa. Ziel der strategischen Partnerschaft zwischen dem Orient-Institut Istanbul und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wird unter anderem sein, die der Sammlung zugrundeliegenden Mikrofilme nach dem Open-Access-Prinzip in Form von Bilddaten zu veröffentlichen. So soll eine online durchsuchbare Datenbank mit den bibliographischen Daten der Manuskripte entstehen. Gleichzeitig bereiten die Projektpartner derzeit einen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ein Gesamtprojekt mit dem Titel „Corpus Musicae Ottomanicae (CMO) – Kritische Editionen vorderorientalischer Musikhandschriften“ vor.

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