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DIJ Tokyo

Christina Polak-Rottmann

Damit beschäftige ich mich:

Ich habe Japanologie am Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien studiert. In meiner bisherigen Forschung habe ich digitale Spiele aus kulturwissenschaftlicher Perspektive analysiert und ihre Inhalte im Hinblick auf Genderkonstruktionen, soziokulturelle und posthumanistische Fremd- und Selbstdarstellungen sowie transkulturelle Charakteristika untersucht. In meinem aktuellen Forschungsprojekt gehe ich der Frage nach, inwiefern Game Design als Methode der Wissensproduktion in der Japanforschung genutzt werden kann.

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Die vielen Möglichkeiten, die Game Design bei der Präsentation von Wissen bietet. Ein wissenschaftliches Spiel zu entwickeln zeigt mir immer wieder, wie komplex und chaotisch die Phänomene sind, mit denen wir uns in der Forschung beschäftigen, und wie viele blinde Flecken erst durch die Verschriftlichung erzeugt werden. Gleichzeitig denke ich aber auch über die Vorteile des geschriebenen Textes nach, der eine Strukturierung dieser Informationen ermöglicht. Beide Varianten sind wichtig, um adäquat über unsere Forschungsinhalte berichten zu können.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Einerseits hegemoniale Sichtweisen darüber, was ‚Wissenschaft‘ ausmacht. Das reicht von Publikations-Infrastrukturen, die Großteils nur geschriebenen Text akzeptieren, bis hin zu Kolleginnen und Kollegen, die empfehlen, das Projekt besser außerhalb von Academia durchzuführen.

Andererseits Vorurteile gegenüber (digitalen und analogen) Spielen, die nach wie vor oft als einfacher Eskapismus missverstanden werden. Tatsächlich sind Spiele aber (auch historisch betrachtet) ein allgegenwärtiger Bestandteil in sozialen Gemeinschaften und unterstützen dabei, sich Wissen anzueignen und besser zu verstehen – was sie zu idealen Botschaftsträgern in der Wissenskommunikation macht.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Dr. Christina Polak-Rottmann ist Affiliate Senior Research Fellow am Deutschen Institut für Japanstudien in Tokyo

Beiträge aus dem Themenportal

Das Spielerische am Forschen: Game Design als Methode der Wissensproduktion

In den Wissenschaften wird zumeist gesprochener oder geschriebener Text verwendet, um Ergebnisse zu veröffentlichen. Was passiert aber, wenn man stattdessen ein Videospiel entwickelt? Was sich die Wissenschaften von dieser Vorgehensweise erhoffen können, und inwiefern sie den Forschungsprozess beeinflusst untersucht Christina Polak-Rottmann am DIJ Tokyo.