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DHI Paris

Christine Zabel

Damit beschäftige ich mich:

Nachdem ich zunächst zu politischen Narrativen im Europa des 16. bis 18. Jahrhunderts geforscht habe, befasse ich mich derzeit mit der Kulturgeschichte des Ökonomischen mit einem Schwerpunkt auf Frankreich im 18 Jahrhundert. Dabei steht die Geschichte der Spekulation im Zentrum meines Interesses. Ich beschäftige mich aber auch mit der Bedeutung von Metaphern und Figuren für ein gesellschaftlich-soziales Imaginaire. So untersuche ich unter anderem frühneuzeitliche Vorstellungen vom Leben auf anderen Planeten oder Vorstellungen von und über „Wind“ im 18. Jahrhundert.

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Mich reizt es, gesellschaftlich relevante und historiographisch einflussreiche Narrative zu beleuchten und gegebenenfalls zu hinterfragen. Dabei bin ich gerne selbst von den Ergebnissen überrascht, wenn ich beispielsweise zeitgenössische Bezüge zur Spekulation nicht dort finde, wo wir sie wohl am ehesten vermutet hätten. Ich möchte außerdem besser verstehen, welchen Einfluss Vorstellungen und Imaginationen auf die menschliche Erfahrung von Machbarkeit und Gestaltbarkeit der Welt haben.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Ich finde es schön, wenn ich in meiner Forschung Dinge, Menschen oder Ideen miteinander in Verbindung bringen kann, die nicht üblicherweise zusammen gedacht werden. Das bedeutet aber auch, sehr viele Kontexte, Sprachen und Forschungstraditionen zu berücksichtigen und miteinander „ins Gespräch zu bringen“. Und wenn ich zum Beispiel die Geschichte der Spekulation im Frankreich des 18. Jahrhunderts untersuche, dann möchte ich sie dennoch in ihren europäischen oder globalen Kontext stellen.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Dr. Christine Zabel ist Leiterin der Abteilung „Frühe Neuzeit am Deutschen Historischen Institut Paris.

Beiträge aus dem Themenportal

Von rationaler Politik, Emotionsmanagement und enttäuschten Hoffnungen: Spekulation im Frankreich des 18. Jahrhunderts

Finanzspekulationen wecken seit jeher Hoffnungen und Ängste – je nach Ausgang sorgen sie für Lust oder Frust. Christine Zabel untersucht am DHI Paris wie die Menschen im Frankreich des 18. Jahrhunderts Spekulationen verstanden und bewerteten. Ihre Forschung eröffnet spannende Einblicke in die Wirtschaftsgeschichte und bietet Perspektiven für eine Kultur- und Wissensgeschichte der Ökonomie.