Damit beschäftige ich mich:
In meinem Forschungsfeld beschäftige ich mich mit Orten, die sozialen Austausch und Kommunikation in ländlichen Kommunen in Japan fördern. Angesichts des voranschreitenden demografischen Wandels sehe ich in diesen von der Lokalbevölkerung gestützten und genützten Räumen großes Potenzial um mit den Herausforderungen der Entvölkerung und Überalterung umzugehen. In meiner qualitativen Feldforschung in unterschiedlichen Gemeinden des Landes untersuche ich unter anderem ehemalige Schulgebäude, Cafés, Vereine oder Dorffeste.
Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?
Japans ländliche Kommunen sind Räume, die sich aufgrund der demografischen Herausforderungen rasant wandeln. Die Vielzahl an Akteur:innen – etwa urbane Binnenmigrant:innen, Rückkehrmigrant:innen, oder sogenannte „Alteingesessene“ – haben unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft ihrer Gemeinde, woraus sich ein dynamisches Spannungsfeld ergibt. Dieses bringt innovative Aktivitäten und Strukturen hervor, die über die unmittelbare Gemeinde hinaus Strahlkraft besitzen können. Im Zuge meiner Forschung erfahre ich von kreativen Ideen in ihrer Entstehung, die sich mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen beschäftigen.
Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?
Zugang zu ländlichen Gemeinden zu erhalten kann mit Schwierigkeiten und viel Kommunikation im Vorfeld verbunden sein. Oft reicht der „offizielle“ Weg über das Gemeindeamt allein nicht aus, um Interviewpartner:innen zu erhalten. Eine Vertrauensperson vor Ort oder eine Person mit guten Kontakten in eine bestimmte Nachbarschaft waren in meinem Fall wesentliche Faktoren, um in kurzer Zeit Gesprächspartner:innen zu erhalten. Auch musste ich mich dem Linksverkehr in Japan stellen, um mit einem Mietauto in die teilweise entlegenen Dörfer zu gelangen.
Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:
Dr. Sebastian Polak-Rottmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter des Forschungsfeldes „Nachhaltigkeit in Japan“ am Deutschen Institut für Japanstudien.
Beiträge aus dem Themenportal
Japans ländliche Gemeinden in Zeiten des demografischen Wandels: Wie Orte des sozialen Austauschs zur Zukunft kleiner Dörfer beitragen
Japans demografischer Wandel schreitet voran. Insbesondere auf dem Land sinken die Bevölkerungszahlen und nahezu jede zweite Person ist über 65 Jahre alt. Wie kann in solchen herausfordernden Zeiten ein reichhaltiges Sozialleben aufrechterhalten werden? Und wie hängt das mit Katastrophenprävention zusammen? Sebastian Polak-Rottmann vom DIJ Tokyo stellt einige Ideen dazu vor.
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