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Technologische und gesellschaftliche Umbrüche

Polnische Historiker hinterfragen die Entwicklung der europäischen Integration

Professionelle Historikerinnen und Historiker sind in Polen keine Akademiker im Elfenbeinturm, sondern häufig einflussreiche Akteure im politischen Geschehen. Diejenigen, die der Entwicklung der europäischen Integration skeptisch gegenüberstehen, beeinflussen die Debatte über die europäische Integration. Kontinuität oder Wandel ihrer Ansichten und die Entstehung transnationaler Netzwerke sind hier Schlüsselfragen. Die Herausforderung besteht jedoch darin, den Prozess der EU-Osterweiterung zu historisieren.

Zusammenbruch und Neuordnung. Zur Transformation der politischen Eliten Italiens (1990-2018)

Anfang der 1990er Jahre erfuhr die italienische Parteienlandschaft einen einschneidenden Transformationsprozess. Traditionsreiche Parteien verschwanden gleichsam über Nacht, Modernisierungsdynamiken in Politik und Gesellschaft setzten ein. Welche Auswirkungen hatte diese Entwicklung für die politischen Eliten des Landes und wie bereiteten sich die Parteien auf die großen Herausforderungen unserer Zeit vor? Diesen Fragen geht Francesco Di Palma am DHI Rom nach.

Enabling-Technologien in der Kindheit

Unabhängigkeit, Inklusion und „Superkraft“ für Kinder mit körperlichen Behinderungen – dies ist das Ziel sogenannter „Enabling-Technologien“, zu denen beispielsweise 3D-gedruckte Kinderprothesen mit Heldenmotiven zählen. Doch funktionieren solche Prothesen tatsächlich als „Enabler“, also als ermöglichende Technologie? Mit dieser Frage beschäftigt sich Melike Şahinol in ihrem Projekt „Additive Manufacturing: Enabling-Technologien in der Kindheit“.

Japans digitale Transformation: Vorreiter, Nachzügler und Partner

Im Umgang mit der digitalen Transformation nimmt Japan eine ambivalente Position ein. So galt das Land Anfang der 2000er-Jahre als internationaler Vorreiter in der Verwendung des mobilen Internets. Heute hingegen ist vermehrt von einem Rückstand im Bereich der digitalen Transformation Rede. Harald Kümmerle untersucht in seinem Forschungsprojekt den japanischen Daten-Diskurs.

Methoden und Methodologien in der Japanforschung – (digital) vor Ort

Die Japanwissenschaften sind ein interdisziplinäres Forschungsfeld und verfügen über keine „eigene“ Methodik. Sozial- und Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler forschen zu verschiedensten Themen und Fragestellungen rund um Japan oder Japan im regionalen und globalen Kontext. Dabei bedienen wir uns je nach disziplinärer Verortung der unterschiedlichsten Methoden.

„Die andern fragen so oft, wann schreibst du nach Amerika“ – Migrant Connections: Eine digitale Forschungsinfrastruktur zur deutsch-amerikanischen Migrationsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

„Wenn ich dir so oft geschrieben hätte als ich an dich denke, so hättest du wohl tausend Briefe. Die andern fragen so oft, wann schreibst du nach Amerika“ – Brief von Anna Maria Steinhorst, geschrieben in Ascheberg, Nordrhein-Westfalen, am 19. März 1875 an ihren Bruder Bernhard Busam, der 1855 in die Vereinigten Staaten auswanderte.

Die japanischen Regionen als Innovationsmotor für Kultur und Gesellschaft

Die Auswirkungen der überalternden Bevölkerung Japans sind vor allem in den ländlichen Provinzen zu spüren: Junge Menschen verlassen ihre Heimat, weil sie dort keine Zukunftschancen sehen. Kunst- und Theaterschaffende wie Naoki Sugawara haben ein modernes und interaktives Theaterkonzept entwickelt, das nicht nur zur Belebung ländlicher Regionen, sondern auch zu mehr Sichtbarkeit gesellschaftlicher Herausforderungen wie Pflegebedürftigkeit und Demenz führt. Barbara Geilhorn nimmt uns mit auf eine Reise in die japanische Provinz und zeigt die gesellschaftliche und politische Wirkungskraft des Theaters auf.

‚In sieben Tagen von Rio nach New York!‘ – Panamerikanismus, Mobilität und Wissen

Jules Verne hätte es sich nicht besser ausdenken können: eine durchgehende Eisenbahn von Alaska bis nach Feuerland! Seit den 1870er Jahren faszinierte diese Idee zahlreiche Menschen in den Amerikas und in Übersee. Zwar scheiterte das Projekt, aber Mobilitätsinfrastrukturen spielten in den interamerikanischen Beziehungen fortan eine entscheidende Rolle: In den 1920er Jahren begann man statt einer Eisenbahnverbindung eine interkontinentale Autobahn zu planen, den Pan-American Highway.

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