„Die Tagung soll das bisher größtenteils auf Indien fokussierte Forschungsthema aus einer vergleichenden Perspektive behandeln“, erläutert Indra Sengupta, Wissenschaftliche Koordinatorin der TRG „Poverty Reduction and Education Policy for the Poor between the State and Private Actors“, das Ziel der Abschlusstagung. Neben der Präsentation der Ergebnisse der Forschungsgruppe geht es bei der Tagung auch darum, in einem internationalen Umfeld mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt vergleichende Ansätze und Strategien zu Armut und Bildung auf überregionaler Ebene zu finden. „Obwohl die Forschungsergebnisse aus Indien den Mittelpunkt der Panels bilden, werden bei allen Panels auch Beträge aus anderen Regionen mit einbezogen“, so Sengupta weiter.
Während der fünfjährigen Förderperiode hat das international zusammengesetzte Team der Forschungsgruppe unter Berücksichtigung von soziologischen, bildungswissenschaftlichen und historischen Forschungsperspektiven neue Erkenntnisse im Bereich der Wissensvermittlung und -gestaltung sowie zum Verhältnis von Bildung und Armut auf transnationaler Ebene erarbeitet. Indra Sengupta bezeichnet die Zusammenarbeit der Forschungsgruppe im Dreiländerkontext Indien, Deutschland und Großbritannien rückblickend als „sehr befruchtend und erfreulich“. „Es war für uns Neuland, diese Art Zusammenarbeit zu einem bestimmten Thema in einem dritten Land (Indien) aufzubauen. Trotz der mehrfachen Herausforderungen, mit der Bürokratie eines neuen Landes klarzukommen, ist es dem Projekt gelungen, in der indischen Wissenschaftslandschaft eine große Resonanz zu finden. Die Forschungsgruppe hat anhand von ein bis zwei Workshops pro Jahr Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs gemeinsam betreut und dabei einige sehr innovative Studien zu einem für die Indienforschung relativ neuen Thema ermöglicht.“
Darüber hinaus bot die TRG Indien die Möglichkeit, ein neues Netzwerk mit renommierten Historikerinnen und Historikern sowie Bildungswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern von der JNU Delhi sowie vom CSDS Delhi und dem King’s College London zu bilden, das durch die Organisation von Stipendien, internationalen Konferenzen, Workshops und Sommerschulen gefestigt wurde. Auch über die Projektdauer hinaus bleibt das Büro der MWS in Neu-Delhi – zunächst bis 2020 – erhalten und die Arbeit der TRG Indien wird so in kleinerem Rahmen weitergeführt.
Das Format der Transnationalen Forschungsgruppe der MWS wurde im Jahr 2012 eingeführt: Es ist jeweils auf fünf Jahre befristet und dient der Erschließung neuer Netzwerke für die Auslandsinstitute und ihre internationalen Partnereinrichtungen. Dabei stehen besonders Regionen im Fokus, mit denen deutsche Forschungseinrichtungen bislang vergleichsweise wenige institutionelle Anknüpfungspunkte haben. In diesem Sinne soll die TRG zur nachhaltigen Verfestigung von Forschungsinfrastrukturen, auch über die Laufzeit der einzelnen Projekte hinaus, beitragen. Die Transnationale Forschungsgruppe in Indien ist die erste Forschungsgruppe dieser Art. Im Januar 2017 nahm die zweite Forschungsgruppe unter Federführung des DHI Paris in Dakar, Senegal, ihre Arbeit auf.
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Die Max Weber Stiftung zählt zu den maßgeblichen Trägern deutscher geistes- und sozialwissenschaftlicher Forschung im Ausland. Sie unterhält weltweit zehn wissenschaftlich autonome Institute, die eine Brückenfunktion zwischen den Gastländern und Deutschland einnehmen und eine wichtige Rolle in der internationalen Wissenschaftslandschaft spielen. Als multipolares Netzwerk treiben die Institute die Internationalisierung der Wissenschaft gemeinsam voran. Die MWS weitet ihre globale Netzwerkstruktur gezielt auf neue Regionen aus, um für die deutschen Geistes- und Sozialwissenschaften neue Arbeitsgebiete, Kontexte und Partner zu erschließen.
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