Bereits in den 1950er Jahren begannen zahlreiche Akteure des Zweiten Weltkrieges ihre Memoiren zu veröffentlichen. Es interessierte sie vor allem die Frage, warum der Krieg nicht gewonnen werden konnte. Dabei reduzierten die Generäle ihr Handeln auf eine Befehlskette, die sie selbst entlastete und die Deutschen insgesamt von jeder Verantwortung freisprach. In dem vorliegenden Band werden Aussagen hochrangiger Militärs vorgestellt. Wie die in westlicher Internierung angefertigten Aufzeichnungen sind auch sie nicht frei von Widersprüchen und Ungenauigkeiten. Auch hier findet sich das vorsätzliche Verschleiern von belastenden Sachverhalten. Doch anders als die Debatten der westdeutschen Nachkriegsöffentlichkeit sind die Aussagen der Kriegsgefangenen im Westen wie im Osten frei von Rechtfertigungsversuchen – wohl nicht zuletzt, weil sie von der gesellschaftlichen Debatte ausgeschlossen waren.
Dr. Felix Römer ist seit 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in London und Autor der vielbeachteten Publikation „Kameraden. Die Wehrmacht von innen“ (München 2012). Er diskutiert mit Professor Dr. Nikolaus Katzer, Direktor des Deutschen Historischen Instituts Moskau, und Dr. Matthias Uhl (ebenfalls DHI Moskau).
Buchvorstellung am Dienstag, den 12.01.2016, 19 Uhr
Ort: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst | Zwieseler Straße 4 | 10318 Berlin | Telefon 030 50 15 08 55 | www.museum-karlshorst.de
Der Eintritt ist frei.
Verhört. Die Befragungen deutscher Generäle und Offiziere durch die sowjetischen Geheimdienste 1945-1952, herausgegeben von Vasilij Stepanowitsch Christoforow, Vladimir Gennadjewitsch Makarow und Matthias Uhl.
Joachim Turré
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
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