Im Nürnberger „Wilhelmstraßen-Prozess“, u.a. gegen Mitarbeiter des nationalsozialistischen Auswärtigen Amts, gehörte der Jurastudent Richard von Weizsäcker zu den Verteidigern seines Vaters, Ernst von Weizsäcker (Staatssekretär von 1938 bis 1943). In der ungewöhnlichen Konstellation verweben sich Generationenkonflikte mit politischen und moralischen Differenzen. Fridolin Schley verdichtet das Geschehen in seinem Roman „Die Verteidigung“ zu einer literarischen Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit. Im Anschluss an die Lesung diskutiert der Autor mit Prof. Dr. Kerstin von Lingen, Dr. Andreas Hilger und Philipp Glahé die historischen und ethischen Kernfragen, die der Roman im Spannungsfeld von Literatur und Geschichtswissenschaft an die jüngere deutsche Geschichte stellt.
Begrüßung:
Markus Stumpf, Leiter der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universität Wien
Vortrag:
Fridolin Schley, Autor
Podiumsdiskussion:
Kerstin von Lingen, Professorin für Zeitgeschichte (Diktatur-, Gewalt- und Genozidforschung) am Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Andreas Hilger, Stellvertretender Direktor in der Max Weber Stiftung; forscht u.a. über die internationale Geschichte seit dem 19. Jahrhundert
Philipp Glahé, Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg; forscht zu Amnestien für Kriegs- und NS-Verbrecher in den 1950er Jahren
Im Anschluss laden wir zu einem Glas Wein
Beginn: 18:30 Uhr
Link zum Livestream: https://veranstaltungen-fbzeitgeschichte.univie.ac.at/veranstaltungs-und-ausstellungsarchiv/die-verteidigung/
Eine Kooperation von:
Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte, Universitätsbiliothek Wien Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
Max Weber Stiftung, Bonn
Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg
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