Korruption wird oft als das »zweitälteste Gewerbe der Welt« bezeichnet. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass es Korruption in allen Gesellschaften gab. Tatsächlich eignet sich das Thema gut für einen epochen- und länderübergreifenden Ansatz. Dabei stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht um eine anthropologische Konstante handelt, sondern um ein variables Phänomen, das auf sich wandelnde Normensysteme verweist. Erst in den letzten fünfzehn Jahren hat sich eine systematische historische Korruptionsforschung entwickelt. Im Vortrag werden einige ihrer zentralen Ergebnisse mit Blick auf die europäische Geschichte seit dem Beginn der Moderne vorgestellt.
Vortrag mit Simultanübersetzung (Deutsch/Französisch)