Kultur und Krieg: Zerstörung und Rettung ukrainischer Archive und Museen nach dem russischen Angriff

31.01.2023, Vortrag, MWS, Universität Heidelberg, vor Ort

Der russische Krieg gegen die Ukraine

Der Krieg gegen die Ukraine zerstört zunehmend Kulturgüter in der Ukraine. Dazu gehören auch Archive und Museen mit ihren relevanten Beständen des nationalen und internationalen historischen Gedächtnisses. Halyna Roshchyna berichtet über die Zerstörungen der Archiv- und Museumslandschaft in der Ukraine sowie über die Bemühungen eines internationalen Netzwerks zur Rettung der Archivdokumente und Museumsbestände. Das Fallbeispiel zum Archiv in Chernihiv, das Olena Lysenko beschreibt, verdeutlicht die kulturellen Schäden und Folgeschäden des Kriegs. Der Vortrag setzt in Kooperation mit der Professur für Osteuropäische Geschichte der Universität Heidelberg die Veranstaltungsreihe „Der russische Krieg gegen die Ukraine. Geschichte – Politik – Gedenken“ fort. Die Reihe bringt in loser Folge Vertreter:innen unterschiedlicher Fachdisziplinen in wechselnden Formaten zusammen, um wesentliche Aspekte von Kriegführung, Berichterstattung und öffentlichen Diskursen in aktueller und historischer Perspektive zu beleuchten. Dazu gehören das humanitäre Völkerrecht, Ikonografie und Rhetoriken des Kriegs, Fragen von Kultur und Umwelt, die Dynamiken europäischer Erinnerungskulturen und Probleme historischer Analogien.

Die Gesamtreihe wird von der Gedenkstätte Lager Sandbostel, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., der Max Weber Stiftung und weiteren Kooperationspartnern organisiert.

Halyna Roshchnya, M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur für Geschichte Osteuropas und Ostmitteleuropas der Helmut Schmidt Universität der Bundeswehr Hamburg. Sie forscht u.a. zur Gewalt- und Konfliktgeschichte, zur Geschichte Osteuropas im 19. und 20. Jahrhundert. Sie hat bei dem Projekt „Sicherung von Dokumenten und Archivbeständen von ukrainischen Partnereinrichtungen des Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird, als Mitkoordinatorin des Projektes gearbeitet. 

Olena Lysenko, Dr., ist Gastwissenschaftlerin an der Universität Heidelberg. Ihr Forschungsprojekt über das „Phänomen der verbrannten Dörfer in der Ukraine unter nationalsozialistischer Besatzung“ wird von der Volkswagenstiftung gefördert.

Moderation Andreas Hilger, PD Dr., Historiker, Stellvertretender Direktor in der Max Weber Stiftung. Er arbeitet u.a. über deutsch-sowjetische Beziehungen und über internationale Beziehungen der UdSSR/Russlands im 20. und 21. Jahrhundert.

18:00-20:00 Uhr

Universität Heidelberg, Hörsaal des Historischen Seminars, Grabengasse 3-5 (Eingang Seminarstraße)