Zoé Kergomard, Horst Möller, Yves Sintomer, Thomas Maissen. Das Ende des Fortschritts: Die Bedeutung der Fortschrittsrhetorik im öffentlichen Diskurs

06.07.2023, Podiumsdiskussion, DHI Paris, vor Ort und online

Podiumsdiskussion im Rahmen der Tagung
»Das Ende in der Geschichte. Epoche, Friede, Fortschritt«

Wie steht es um die bis in die Zeit der Aufklärung zurückreichende Vorstellung, dass ein universeller Prozess der Verbesserung  – allen Rückschlägen zum Trotz  – in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik wirksam ist? Indizien für einen Umbruch sind die Kumulation von Krisenerfahrungen: die Finanzkrisen ab 2007, die Migrationskrisen um 2015 und die Covid-Pandemie 2020-2022. Auch die Klimakrise und die Frage, wie menschliches Verhalten und vor allem die globale Erwärmung die Überlebensbedingungen für Mensch und Tier irreversibel verschlechtern. Auch wenn es nicht an apokalyptischen Szenarien mangelt, so bestimmen doch nach wie vor, wenn auch oft implizit, Fortschrittserwartungen und -versprechen die öffentlichen und massenmedialen Diskurse. Dies betrifft Themen wie Emanzipation und Gleichberechtigung, Energie und andere Wenden, Wirtschaftswachstum, alle Formen von Social Engineering und die vielfältigen Bemühungen, eine ungerechte Vergangenheit zu »reparieren«. Nicht zuletzt versprachen die beiden Parlamentspräsidentinnen – die deutsche und die französische – anlässlich der Gedenkfeier »60 Jahre Elyséevertrag« im Januar 2023 weiteren Fortschritt. Yaël Braun-Pivet erklärte sogar: »le progrès est franco-allemand«. Das Podium diskutiert weniger die metaphysische Frage nach der Existenz und dem Fortbestand eines universellen historischen Fortschritts als vielmehr die Bedeutung der Fortschrittsrhetorik im öffentlichen Diskurs.

Diskutantinnen und Diskutanten: Zoé Kergomard (Univ. Zurich), Horst Möller (LMU München) und Yves Sintomer (Univ. Paris 8)
Moderation: Thomas Maissen (DHIP)

Für eine Teilnahme vor Ort melden Sie sich bitte über dieses Formular an.
Anmeldung für eine Online-Teilnahme: Zoom.

Veranstalungssprachen sind Deutsch und Französisch.

18:00 - 20:00 Uhr

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