Projektdatenbank

Die Projektdatenbank der MWS bietet einen Überblick über laufende und abgeschlossene Projekte an den Instituten der MWS und möchte Informationen hierzu für jedermann zugänglich machen. Sie ermöglicht eine Suche nach Themengebieten und Fächern. Dabei orientiert sie sich an der von der Bayerischen Staatsbibliothek als der deutschen Fachbibliothek für den Bereich Geschichte angepasste Auswahl der Dewey-Dezimalklassifikation (DDC). Auch eine Suche nach Ländern (heute existierende Staaten) und Großepochen ist möglich. Die Datenbank umfasst sowohl Dissertations- und Habilitationsprojekte, die z. B. im Rahmen eines Stipendiums gefördert wurden, als auch institutseigene und drittmittelgeförderte Verbundprojekte.

Die Suchergebnisse sind chronologisch absteigend sortiert, beginnend mit dem Projekt mit dem am kürzesten zurückliegenden Projektbeginn.

Die Projektdatenbank möchte einen umfassenden Überblick über die thematische Breite und Vielfalt der Forschung an den Instituten und Forschungsgruppen der MWS geben. Informationen zu aktuellen Forschungsschwerpunkten der Institute können Sie den jeweiligen Institutswebseiten entnehmen.

DIJ Tokyo
Handlungen der Resilienz ergänzen: Die Auswirkungen des demographischen Wandels auf kommunale Aktivitäten und zivilgesellschaftliches Engagement
Projektbeginn: 1.2.2023
Projektende: 31.10.2025
Förderer: Andere
Antragsteller/-in, Sprecher/-in, Projektleitung: Sebastian Polak-Rottmann
Thema: Deutsches Institut für Japanstudien; Resilienz; Zivilgesellschaft; Politisches Handeln; Japanologie; Agrarsoziologie
Themengebiet: Japanologie
Ort: Japan
Zeit: 2018-2025
Epoche: Neuzeit
Der demografische Wandel in Japan stellt insbesondere ländliche Kommunen vor zunehmend große Herausforderungen. Ein weiter ansteigender Anteil von Personen mit dem Alter von oder über 65 Jahren (in den Untersuchungsgebieten dieses Projekts zwischen 40% und 50%) und der gleichzeitig eintretende Bevölkerungsschwund erschweren das Aufrechterhalten von gemeinschaftlichen Aktivitäten in den Nachbarschaften oder das Abhalten von lokalen Festen. Damit geht ein Ausdünnen sozialer Beziehungen innerhalb der Kommunen einher, die vor allem durch die gemeinschaftlichen Handlungen sukzessive genährt wurden. Insbesondere ältere Personen in den betroffenen Gebieten können dadurch Anschluss an das Leben in ihrer Nachbarschaft verlieren – mit psychologischen, aber auch gesundheitlichen Auswirkungen.
Doch sind es gerade diese zwischenmenschlichen Verbindungen, die als wichtige Ressource in Krisenfällen dienen können. Diese über einige Jahre hinweg gepflegten sozialen Beziehungen treten im Ernstfall in Form von rascher gegenseitiger Hilfe und nahezu lückenloser Erfassung des Zustandes der Lokalbevölkerung ans Tageslicht. Was geschieht jedoch, wenn diese „Handlungen der Resilienz“ immer weniger durchgeführt werden können? Welche anderen Möglichkeiten der Förderung zwischenmenschlichen Austauschs eröffnen sich dabei?
An dieser Stelle knüpft dieses Projekt an und erforscht lokale Strategien der Förderung oder des Ersetzens dieser Handlungen in drei unterschiedlichen Kommunen. Die zentrale Forschungsfrage beschäftigt sich damit, wie lokale zivilgesellschaftlichen Organisationen, Aktivist*innen und lokale Wohlfahrtsorganisationen Orte des sozialen Austauschs schaffen, um die gegenseitige Hilfe in den Kommunen zu stärken. Methoden qualitativer Sozialforschung (teilstrukturierte Leitfadeninterviews, narrative Interviews, teilnehmende Beobachtung) sollen die Perspektiven dieser unterschiedlichen Akteure erfassen und die Prozesse des Wandels der Strukturen der Resilienz beleuchten. Der Vergleich dreier Gebiete (Aso-Region in Kumamoto, Chizu inTottori und Okutama in Tokyo) ermöglicht das Ausarbeiten unterschiedlicher Strategien der Aufrechterhaltung sozialen Austauschs in herausfordernden Zeiten.