Außenminister Steinmeier führt Gespräche im Orient-Institut Beirut

Während seines Besuchs im Libanon sprachen der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Mitglieder seiner Delegation am 30. Mai 2014 im Orient-Institut Beirut mit libanesischen Gästen über die desolate Lage in Syrien und ihre Auswirkungen auf den Libanon.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier und der Direktor des OI Beirut, Stefan Leder

Sehr deutlich machten die libanesischen Gesprächsteilnehmer, dass konfessionelle Polarisierung, Gewalt und Angst das Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen erschweren und gefährden, Christen aber weiterhin ihre Heimat und Zukunft in der Region sehen. Übereinstimmend wurde der Erhalt der religiösen und kulturellen Vielfalt im arabischen Osten als dringliches Interesse aller Seiten dargestellt. Zivilgesellschaft vor Ort und internationale Gemeinschaft könnten gemeinsam dafür eintreten. Von libanesischer Seite hieß es, auf ein Einlenken der Konfliktparteien in Syrien könne man nicht hoffen, solange das Geschehen durch einen komplizierten Stellvertreterkrieg bestimmt sei, für den zunächst eine politische Lösung mit den in Syrien kriegführenden Staaten gefunden werden muss.  Um politische Veränderungen anzustoßen, seien zivilgesellschaftliche Initiativen und Entwicklungen wichtig, die im Libanon, unter Beteiligung der geflohenen Syrer und vereinzelt weiterhin auch in Syrien selbst auf Verständigung hinarbeiten.

Das Orient-Institut Beirut gehört zur Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland und betreibt Grundlagenforschung auf den Gebieten Arabistik, Islamwissenschaft, Semitistik, Wissenschaft vom christlichen Orient, Osmanistik und Iranistik. Dabei wird besonders die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern vor Ort gefördert und der kritische Austausch gesucht. Es betreibt seit 2010 eine Außenstelle in Kairo.

Die Max Weber Stiftung fördert die außeruniversitäre Forschung mit Schwerpunkten auf den Gebieten der Geschichts-, Kultur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in ausgewählten Ländern sowie das gegenseitige Verständnis zwischen Deutschland und diesen Ländern. Sie unterhält zurzeit zehn geisteswissenschaftliche Institute im Ausland, die jeweils auf eine eigene Geschichte zurückblicken und ihr eigenes wissenschaftliches Profil pflegen. Mit ihrer Infrastruktur bieten die Institute beste Voraussetzungen für exzellente Forschung. Ihr wissenschaftlicher Auftrag ist dem jeweiligen Land bzw. der Region ihres Standorts verpflichtet.

 

Joachim Turré
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