Einweihung des neuen Gebäudes des DHI Moskau

Am Abend des 12. Mai 2017 wurde im Rahmen eines festlichen Empfangs das neue Gebäude des Deutschen Historischen Instituts (DHI) Moskau, eines der zehn geisteswissenschaftlichen Institute der Max Weber Stiftung (MWS), eingeweiht. Institutsdirektor Nikolaus Katzer bezeichnete diese offizielle Neueröffnung des Instituts in seinem Grußwort als dritten historischen Moment in der noch jungen Institutsgeschichte – nach der Gründung 2005 und dem 10-jährigen Jubiläum im Jahr 2015. Am Vorabend der Institutsfeierlichkeiten hatten bei einem Kamingespräch in der Residenz des Deutschen Botschafters in Moskau Experten aus Russland und Deutschland anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der russischen Revolution zum Thema „Das Erbe und die Erben der Revolution in Russland und Deutschland“ diskutiert.

Nach einem Brand im ehemaligen Institutsgebäude Anfang 2015 hatte das DHI Moskau im Frühling 2016 eine neue Liegenschaft in der Voroncovskaja ul. 8/7 bezogen. Seit April 2017 ist nun auch die Institutsbibliothek wieder in vollem Umfang für das Publikum zugänglich.

Neben Katzer sprach bei den Eröffnungsfeierlichkeiten auch Konstantin Iljitsch Mogilewskij, Geschäftsführer der Stiftung „Istorija Otečestva“ („Geschichte des Vaterlandes“), deren langjährige Kooperation mit dem DHI Moskau im Rahmen des Festakts durch die Unterzeichnung einer Vereinbarung feierlich bekräftigt wurde. Außerdem gratulierten Andrej Konstantinowitsch Sorokin, Direktor des Russischen Staatlichen Archivs für sozialpolitische Geschichte, sowie Igor Albertowitsch Permjakow, Direktor des Zentralen Archivs des Verteidigungsministeriums. Beide sind ebenfalls enge Kooperationspartner des Moskauer Instituts. 

Am Vorabend hatte der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation Rüdiger Freiherr von Fritsch zu einem Kamingespräch in seine Residenz geladen. Thema war das 100-jährige Jubiläum der Russischen Revolution. Ihre Schlüsselereignisse beleuchtete in seinem Impulsvortrag der renommierte Gelehrte und Professor an der Europäischen Universität in Sankt-Petersburg, Boris Iwanowitsch Kolonitskij. Kolonitskij sprach über die gegenwärtige Rezeption der Revolution in der Gesellschaft und in der modernen Geschichtsschreibung. In der von Institutsdirektor Katzer moderierten Veranstaltung diskutierten die Professorin für Zeitgeschichte und Kultur Osteuropas an der Universität Bremen und Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa, Susanne Schattenberg, Akademik Aleksandr Tschubarjan sowie der Journalist und Schriftsteller Michail Sygar. In der Diskussion ging es  um die deutsch-russischen Beziehungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und besonders um den heutigen Stellenwert der Revolution in der russischen Gesellschaft. Dazu berichtete Sygar aus seinem Projekt „1917. Free History“, mit dem er in den sozialen Medien anhand von historischen Charakteren und Ereignissen das Revolutionsjahr 1917 tagesaktuell erlebbar macht. 

Am Rande der Feierlichkeiten tagten  die Gremien der MWS. So beschäftigte sich der Stiftungsrat unter anderem mit den positiven Ergebnissen der von dem Zeithistoriker Ulrich Herbert (Universität Freiburg) geleiteten externen Evaluation des DHI Moskau im letzten Jahr. Weitere Themen waren die strategischen Zielsetzungen der Stiftung mit Blick auf die Digital Humanities, einem Thema das vor allem am Moskauer Institut von großer Relevanz ist, gehört doch die Digitalisierung deutscher Dokumente in den Archiven der Russischen Föderation zu seinen Kernaufgaben. 

Die Max Weber Stiftung zählt zu den maßgeblichen Trägern deutscher geisteswissenschaftlicher Forschung im Ausland. Sie unterhält weltweit zehn wissenschaftlich autonome Institute, die eine Brückenfunktion zwischen den Gastländern und Deutschland einnehmen und eine wichtige Rolle in der internationalen Wissenschaftslandschaft spielen. Als multipolares Netzwerk treiben die Institute die Internationalisierung der Wissenschaft gemeinsam voran. Die MWS weitet ihre globale Netzwerkstruktur gezielt auf neue Regionen aus, um für die deutschen Geistes-und Sozialwissenschaften neue Arbeitsgebiete, Kontexte und Partner zu erschließen. 

Das DHI Moskau ist ein Institut der Max Weber Stiftung. Sein Auftrag umfasst die Erforschung der Geschichte Russlands und seiner Beziehungen zu Deutschland im internationalen Zusammenhang und unter politischen, wirtschaftlichen wie kulturellen Aspekten. Das Institut fördert die Vermittlung der deutschen Geschichtswissenschaft in Russland sowie die Russlands in Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 2005 setzt sich das DHI Moskau dafür ein, die wissenschaftliche Zusammenarbeit von Historikerinnen und Historikern aus Russland und Deutschland zu unterstützen. 

Weitere Informationen und Kontakt:

Maria Golovnya

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Deutsches Historisches Institut Moskau

Voroncovskaja ulica 8/7, 109044 Moskau  

Tel.: +7 495 730 52 49
E-Mail: maria.golovnya(at)dhi-moskau.org

www.dhi-moskau.org

 

 

 

 Hanna Pletziger

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland

Rheinallee 6, 53173 Bonn
Tel.: +49 (0)228 377 86 38
E-Mail: pletziger(at)maxweberstiftung.de

www.maxweberstiftung.de