Krieg, Gewalt und Zeitlichkeit in Fotografien

29.06.2023, Workshop, MWS, vor Ort (Kunsthalle Hamburg, Galerie der Gegenwart, Glockengiesserwall, 20095 Hamburg)

Fotografien halten Momente fest, wirken in der Aktualität, aber auch über lange Zeiten hinweg und in wechselnden medialen und diskursiven Kontexten. Kriegsfotografien entstehen unter besonderen Bedingungen: während oder nach bestimmten Ereignissen, aus der Perspektive beteiligter Parteien, im Auftrag bestimmter Medien u. a.

Wie kommen Bilder der Gewalt zustande? Und welche Rolle spielen Zeit und Zeitlichkeit dabei? Wie arbeiten FotografInnen, wohin schicken sie ihre Aufnahmen, wie werden diese redaktionell ausgewählt und verarbeitet? Wie funktionieren Agenturen und Redaktionen, auch angesichts der Bildökonomien in den Sozialen Medien? Wer hat Entscheidungs- und somit Bildmacht in diesen Prozessen? Welche Unterschiede bestehen zwischen Fotoreportagen und Bildstrecken, tagesaktueller Berichterstattung und key visuals, die häufig auf Bekanntes zurückgreifen, so dass Klischeebilder entstehen?

Wir blicken auf Entstehungs- und Auswahlprozesse sowie Ökonomien hinter den Bildern. Es geht sowohl um die Sicht der praktizierenden BildproduzentInnen, um ihre Praktiken und Erfahrungen, als auch um die Frage, wie diese unsere Beschäftigung mit historischem Bildmaterial informieren können.
 

Programm: Workshop: „Krieg, Gewalt und Zeitlichkeit in Fotografien“:

9.30–9.45 Uhr

Begrüßung durch Monica Rüthers und Jörn Happel

10.00–11.30 Uhr

Keynotes: Gewaltbilder lesen. Anmerkungen zu Ikonizität und (Über‐)Zeitlichkeit

Jens Jäger (Köln): Gewalt und Zeitlichkeit in Fotografien

Gerhard Paul (Flensburg): Ikonische Bilder der Gewalt

12.00–13.30 Uhr

Panel I – Fotografien aus dem Krieg: Geschichten von Menschen und Bildern

Benet Lehmann (Gießen): Bildgewalt. Fotografien des Posierens aus dem „Ostfeldzug“ und ihre Biografien

Axel Bangert (Frankfurt a. Main): Unterwerfung und Zeitlichkeit. Die fotografische Inszenierung sowjetischer Kriegsgefangener

14.30–16.00 Uhr

Panel II – Krieg als mediales Ereignis am Beispiel des Bosnien‐ und Afghanistankriegs

Nadine Freiermuth Samardžić (Basel): Fotografien aus dem Bosnienkrieg

Markus Mirschel (Berlin): Anspruch: „Friedensmacht“. Die Anpassung visueller Narrative im sowjetisch-afghanischen Krieg

16.00 Uhr

Abschlussdiskussion

Tagungsort: Kunsthalle Hamburg/Galerie der Gegenwart, Glockengießerwall, 20095 Hamburg

9–16.30 Uhr


Für den Workshop wird um Anmeldung bis zum 15. Juni 2023 gebeten.

Kontakt & Anmeldung:
Universität Hamburg, Fachbereich Geschichte
nathalie.keigel(at)uni-hamburg.de
 

Öffentliche Podiumsdiskussion: „Mediale Ökonomien und Deutungsmacht – Wissenschaft & Praxis im Austausch“

Podium:
Jens Jäger (Universität zu Köln, Historische Bildforschung & Fotografiegeschichte)
Agata Szymanska‐Medina (Freie Foto‐ & Videojournalistin)
Andreas Prost (Leitung Bildredaktion, Zeit online)
Dominic Nahr (Fotojournalist & Kriegsfotograf, Bildredaktion NZZ)

Moderation:
Gemma Pörzgen (Journalistin & Moderatorin/Reporter ohne Grenzen)


Öffentliche Podiumsdiskussion:
Ort: Hauptgebäude der Universität
Edmund‐Siemers‐Allee 1, Hörsaal H

18–20 Uhr

Organisation: 

Universität Hamburg - Fachbereich Geschichte, Forschungsgruppe Gewalt-Zeiten

Helmut-Schmidt-Universität - Arbeitsbereich Geschichte, Ost- und Ostmitteleuropas

Volksbund

Max Weber Stiftung

Gefördert durch das Auswärtige Amt

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