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DIJ Tokyo

Barbara Geilhorn

Alumnus/Alumna

Damit beschäftige ich mich:

Regionaltheater gewinnt in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend an Bedeutung. Wie der Boom regionaler Kunst- und Theaterfestivals zeigt, ist die bisherige Fokussierung auf die Kulturszene Tokyos im Begriff sich zugunsten der Regionen allmählich zu relativieren. Eine wachsende Zahl renommierter japanischer Theaterautoren, Regisseure und Produzenten wendet sich der Peripherie zu, um den Menschen vor Ort und ihren Anliegen eine Stimme zu geben. Mein Projekt untersucht, welchen Beitrag Kultur zu Resilienz und Innovation in der japanischen Peripherie leisten kann.

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

An meinem Forschungsfeld reizt mich besonders die Tatsache, dass meine Forschung unmittelbar mit dem persönlichen Austausch mit herausragenden japanischen Künstlerinnen und Künstlern verbunden ist und ich mich vor Ort über die neusten Entwicklungen der japanischen Kulturlandschaft informieren kann. Daneben schätze ich die zahlreichen Möglichkeiten zu interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Forscherinnen und Forschern aus so unterschiedlichen Feldern wie Kultur- und Kunstwissenschaften, Theaterwissenschaften, Kulturmanagement, Anthropologie, Soziologie und Geographie.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Die Corona-Pandemie bedeutet für mich wie für viele andere Forscherinnen und Forscher einen großen Einschnitt in meiner Arbeit. Theater- und Kulturveranstaltungen, die ein wichtiges Grundlagenmaterial für meine Arbeit bilden, waren lange gar nicht oder nur begrenzt möglich. Inzwischen sind viele Veranstalter auch online aktiv, aber das ist kein wirklicher Ersatz. Für mich war es besonders bedauerlich, dass ein internationales Festival, das einen zentralen Stellenwert für mein Projekt einnimmt, in zwei Folgejahren nur bruchstückhaft realisiert werden konnte.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Barbara Geilhorn war wissenschaftliche Mitarbeiterin am DIJ Tokyo.

Beiträge aus dem Themenportal

Die japanischen Regionen als Innovationsmotor für Kultur und Gesellschaft

Die Auswirkungen der überalternden Bevölkerung Japans sind vor allem in den ländlichen Provinzen zu spüren: Junge Menschen verlassen ihre Heimat, weil sie dort keine Zukunftschancen sehen. Kunst- und Theaterschaffende wie Naoki Sugawara haben ein modernes und interaktives Theaterkonzept entwickelt, das nicht nur zur Belebung ländlicher Regionen, sondern auch zu mehr Sichtbarkeit gesellschaftlicher Herausforderungen wie Pflegebedürftigkeit und Demenz führt. Barbara Geilhorn nimmt uns mit auf eine Reise in die japanische Provinz und zeigt die gesellschaftliche und politische Wirkungskraft des Theaters auf.