Das Editionsprojekt „British Envoys to Germany“ öffnet den Zugang zur umfangreichsten englischsprachigen Quelle über Deutschland und die deutsch-britischen Beziehungen im 19. Jahrhundert. Die Berichte der britischen Gesandten aus den deutschen Staaten bieten weit mehr als nur diplomatische Einblicke – sie zeichnen ein lebendiges Bild von Deutschlands föderaler Struktur und seiner politischen, sozialen und kulturellen Vielfalt.
In den öffentlichen Debatten zur Erinnerungskultur in Deutschland geht es nicht nur um die Frage, an was erinnert werden soll, sondern auch, wie wir gedenken. Izabela Paszko vom Deutschen Historischen Institut Warschau untersucht in ihrer Forschung strukturelle Faktoren, wie z. B. Nachhaltigkeit, technologische Entwicklungen oder rechtliche Bestimmungen und wie sich diese auf die konkrete Gestaltung von historischen Ausstellungen und Erinnerungsorten auswirken.
Was gilt als „normal“ und warum? Wie wird Normalität kommuniziert, reproduziert und verhandelt? Welche Unterschiede bestehen zwischen wissenschaftlichen und individuellen Normalitätsvorstellungen? Clemens Villinger vom Deutschen Historischen Institut London untersucht, wie Forschende und Erforschte in Deutschland und Großbritannien Wissen über Normalität im 20. Jahrhundert produziert haben.
Gewalt, Trinkgelage, Demütigungen. Wer in den USA Teil von Hochschulgruppen werden möchte, muss sich oft extremen Riten unterwerfen. Die Hälfte aller US-Studierenden hat laut Umfragen das sogenannte Hazing erlebt, das nahezu jährlich Todesopfer fordert. Seit vielen Jahrzehnten versuchen Hochschulen durch Verbote – erfolglos – diese Praxis einzudämmen. Raphael Rössel vom Deutschen Historischen Institut Washington widmet sich in seiner Forschung der bisher eher unbekannten Frühgeschichte dieser Rituale.
Vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen wie der Klimakrise, der Digitalisierung und der Erschließung neuer wirtschaftspolitischer Partnerschaften haben die Länder Südostasiens zunehmend an geopolitischer Bedeutung gewonnen. Weniger bekannt sind jedoch die Verflechtungsgeschichten zwischen diesen Ländern und denen Ostasiens. David M. Malitz forscht am Deutschen Institut für Japanstudien in Tokyo zu japanisch-thailändischen Beziehungen und ihren historischen Verankerungen.
Obwohl Europa zur Zeit des Kalten Krieges von der Spaltung in Ost und West geprägt war, hat es auf künstlerischer Ebene stets Berührungspunkte und Begegnungen gegeben. Diese fanden sowohl unmittelbar zwischen Kunstschaffenden als auch mittelbar durch Briefwechsel, Ausstellungen oder Lektüren statt. Mathilde Arnoux untersucht, wie diese Begegnungserfahrungen dazu beitragen, die Dichotomien des Kalten Krieges zu hinterfragen.
Zu alt oder doch noch in der Lage zu regieren? Diese Frage stellte sich nicht nur bei den letzten beiden Wahlkämpfen um das US-Präsidentenamt 2016 und 2020. Auch schon im Mittelalter beschäftigten sich die Wähler der Dogen und Päpste mit diesem Problem.
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