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OI Istanbul

Christoph K. Neumann

Damit beschäftige ich mich:

Mein Hauptinteresse liegt auf dem Osmanischen Reich in der Frühen Neuzeit und Moderne, aber ich habe auch über literaturwissenschaftliche Themen und zum Beispiel Erinnerungspolitik in der Republik Türkei geforscht oder Fachgeschichte. Zurzeit arbeite ich über die Entstehung von Öffentlichkeit in Istanbul im 19. Jahrhundert und besonders daran, wie das bei Sufis aussah – das ist relevant, weil mystische Gemeinschaften auch ein Geheimnis brauchen. Außerdem schreibe ich an einer Einführung in die Welt und gebe einen Band zu Grenzen in Südosteuropa heraus – beides mit jeweils einer Kollegin zusammen.

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Zum einen genieße ich, dass ich es geschafft habe, mich nicht besonders zu spezialisieren. Dann: Je länger ich forsche, desto mehr interessieren mich Ambiguitäten und Kontingenzen. Die Türkischen Studien sind da besonders fruchtbar, weil sich ihr Gegenstand vielen eindeutigen Zuordnungen entzieht – zum Beispiel ist das Osmanische Reich genau so sehr ein europäisches wie ein nicht-europäisches Phänomen. Dass das, was man leichthin gerne „die Welt“ nennt, wahrscheinlich weder vollständig erklärbar, noch durchgängig geordnet ist, können nur Geisteswissenschaften genau ausloten.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Plural, es gibt zwei: Zeitmangel und die eigene Unwissenheit. Wenn es darum geht, wie die Forschung aufgenommen wird, dann die Schwierigkeit, Dinge in ihrer Komplexität und Verflochtenheit darzustellen und trotzdem noch Interessenten zu finden.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Prof. Dr. Christoph K. Neumann ist Direktor des Orient-Instituts Istanbul.

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