DHI Rom
Meine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der italienischen Geschichte und ihren internationalen Bezügen, vom späten 18. Jahrhundert bis heute. Neben den Auswirkungen der napoleonischen Herrschaft in Europa beschäftige ich mich insbesondere mit der Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts, mit Nationalsozialismus, Faschismus und Zweitem Weltkrieg, mit Kriegsverbrechen und deren Ahndung, aber auch mit der aktuellen italienischen Politik sowie den deutsch-italienischen Beziehungen seit dem Fall der Berliner Mauer.
Ihre gesellschaftliche Relevanz. Die von der französischen Revolution auf die politische Tagesordnung gesetzten Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit haben bis heute eine hohe Aktualität für unsere Gesellschaft. Aber auch die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts, vor allem die Verbrechen des Nationalsozialismus und deren Ahndung, die sich auch in den nationalen Erinnerungskulturen seit 1945 widerspiegeln, beeinflussen mit ihren Folgen und den Versuchen zu ihrer Bewältigung unsere Gegenwart.
Methodische Diskussionen interdisziplinär und ergebnisoffen zu rezipieren, ohne die historische Bedeutung politischen Handelns zu vernachlässigen, dabei Geschichtsforschung als einen kreativen Prozess zu verstehen, der auch ‚handwerkliche‘ Fähigkeiten erfordert; einen gangbaren Weg zu finden zwischen der schier unerschöpflichen Quantität an verfügbarem Quellenmaterial einerseits und den vielfach bestehenden Einschränkungen andererseits. Letztere können auf Überlieferungszufällen beruhen oder in schwer zugänglichen, wenig funktionalen Archiven bestehen, in langen Sperrfristen, in verschlossenen oder als geheim klassifizierten Beständen, in Nutzungsbeschränkungen, die durch Datenschutzregelungen vorgegeben sind.
Lutz Klinkhammer ist stellvertretender Direktor und Referent für die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts am Deutschen Historischen Institut Rom.