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DHI London

Michael Schaich

Damit beschäftige ich mich:

Ich beschäftige mich mit einem Medienwandel der besonderen Art, dem Übergang vom handgeschriebenen Nachrichtenblatt zur gedruckten Zeitung, der sich vom Erscheinen der ersten Druckausgabe einer Zeitung im Jahre 1605 bis in das 18. Jahrhundert hinzog. Das Bemerkenswerte an diesem Prozess ist, wie verbereitet handgeschriebenen Zeitungen gerade in den Jahrzehnten um 1700 waren, als es gedruckte Zeitungen bereits in recht großer Zahl gab. Weshalb „überlebten“ per Hand vervielfältigte Zeitungen, obwohl sie technisch vermeintlich überholt waren?

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Medienwandel ist ein in Debatten zu unserer Gegenwart viel und kontrovers diskutiertes Phänomen. Das Konkurrenzverhältnis von gedrucktem Buch und e-Book, die Auswirkungen von Scoial Media und elektronischen Publikationen auf Tages- und Wochenzeitungen beschäftigen Politiker, Medienschaffende und Kulturwissenschaftler seit längerem. Der Übergang vom handgeschriebenen Nachrichtenblatt zur gedruckten Zeitung verleiht heutigen Prozessen eine historische Tiefendimension.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

In den Archiven und Bibliotheken finden sich handgeschriebene Zeitungen in großer Zahl. Sie sind in der Regel aber schlecht verzeichnet und damit oft nur schwer auffindbar. Die Verfasser der Zeitungen lassen sich zudem historisch meist kaum noch greifen. Vielfach ist man als Historiker auf die überlieferten Exemplare einer handgeschriebenen Zeitung zurückgeworfen, was die Inpterpretation und Einordnung der Befunde erschwert.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Dr. Michael Schaich ist stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Instituts London.

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