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Ute Frevert

Damit beschäftige ich mich:

Als Historikerin bewege ich mich in der europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, mit Übergängen ins 18. und 21. Als Sozialhistorikerin gestartet, habe ich mich intensiv mit der Geschlechtergeschichte auseinandergesetzt, zuerst mit dem Fokus auf die vergessene Geschichte von Frauen, bald aber auch auf die von Männern und Männlichkeit.  Seit etwa zwei Jahrzehnten ist die Geschichte der Gefühle hinzugekommen, ein ganz und gar neues Gebiet, auf dem es viel zu entdecken gibt.

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Ich nehme gern Themen in Angriff, die für unsere Gesellschaft wichtig sind, und verfolge sie zeitlich zurück. So etwa beim Thema Militärdienst, über dessen Fortbestand um 2000 kontrovers diskutiert wurde. Ich konnte nachweisen, dass die allgemeine Wehrpflicht historisch ganz gewiss kein „Kind der Demokratie“ war, stattdessen aber eine „Schule der Männlichkeit“, die für viele Generationen maßgebend gewesen ist. Beim Duell habe ich mich umgekehrt gefragt, warum es diese Form des männlichen Ehrenkampfes, die noch im 19. und frühen 20. Jahrhundert höchst populär war, heute nicht mehr gibt.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Was die Geschichte der Gefühle betrifft, gibt es im wesentlichen zwei Herausforderungen: zu zeigen, wie Gefühle Geschichte machen und historische Ereignisse oder Entwicklungen beeinflussen, und zu analysieren, wie sich Gefühle in der Geschichte wandeln und selber historisch sind.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Prof. Dr. Ute Frevert ist Präsidentin der Max Weber Stiftung.

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