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OI Istanbul

Ruth Bartholomä

This is what I am working on:

Ich beschäftige mich mit soziolinguistischen Fragestellungen zum Türkischen. Besonders interessieren mich Debatten in Zusammenhang mit Sprachpolitik und -planung, seien es Initiativen von staatlicher Seite oder aber Beiträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder interessierten Laien. Diskussionen zum Türkischen umfassen sehr verschiedene Bereiche, zum Beispiel: Welche Wörter sollen (nicht) verwendet werden? Wie ist der aktuelle Status des Türkischen – wird es von anderen Sprachen bedroht, oder ist es eine Weltsprache? In welchen Bereichen des täglichen Lebens sollte das Türkische häufiger verwendet werden?

What excites me about my field of research?

An meinem Forschungsfeld reizen mich die Aktualität und die vielfältigen Verflechtungen mit aktuellen politischen, sozialen und kulturellen Ereignissen. Andererseits muss ich mich aber auch mit historischen Aspekten beschäftigen, um bestimmte Bezüge in den Debatten zu verstehen. Faszinierend ist auch, wie wenig Sprache als isoliertes Konstrukt funktioniert, wie wichtig das Zusammenspiel mit anderen Sprachen und Kulturen ist. Gleichzeitig haben sprachpolitische Entscheidungen einen enormen Einfluss auf den Alltag eines jeden einzelnen. Und immer wieder faszinierend ist letztlich die Unplanbarkeit von Sprache.

What is the biggest challenge in my research?

Die größte Herausforderung ist es, immer wieder Quellen und Themen zu identifizieren und nachzuverfolgen. Größere Debatten werden zum Teil durch zunächst kleine Begebenheiten ausgelöst und finden dann an allen möglichen, manchmal auch unerwarteten Orten statt. So können sich zum Beispiel klassische Medien und Social Media zum Teil auch überschneiden.

Institutional assignment and task:

Dr. Ruth Bartholomä ist wissenschaftliche Referentin am Orient-Institut Istanbul.

Contributions from the thematic portal

Aktuelle Entwicklungen in der türkischen Sprachpolitik

Ist die Übernahme von Fremdwörtern eine Bedrohung oder ein Gewinn für eine Sprache? Diese Frage löst in vielen Ländern, auch in Deutschland, häufig Diskussionen aus und stellt sich auch in der Republik Türkei. Immer wieder weisen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger auf den – ihrer Meinung nach – übermäßigen Gebrauch englischer Wörter hin und fordern Gegenmaßnahmen.