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Mediale und digitale Transformation

Studieren im Ausland: der Alltag Gelehrter an mittelalterlichen französischen Universitäten "

Universitäten gehören zu den der ältesten Institutionen Europas und waren seit dem Mittelalter von der geografischen und sozialen Mobilität ihrer Mitglieder geprägt. Dr. Pauline Spychala untersucht die Lebensbedingungen ausländischer Gelehrter an französischen Universitäten im Spätmittelalter. Im Fokus stehen Herausforderungen wie die Trennung vom familiären Umfeld, der Erwerb fremdsprachlicher Kompetenzen, soziale Spannungen mit anderen Gruppen und die materielle Lebenssituation. Zur Transkription ihres umfangreichen Quellenkorpus setzt sie automatisierte Texterkennung ein.

Das Spielerische am Forschen: Game Design als Methode der Wissensproduktion

In den Wissenschaften wird zumeist gesprochener oder geschriebener Text verwendet, um Ergebnisse zu veröffentlichen. Was passiert aber, wenn man stattdessen ein Videospiel entwickelt? Was sich die Wissenschaften von dieser Vorgehensweise erhoffen können, und inwiefern sie den Forschungsprozess beeinflusst untersucht Christina Polak-Rottmann am DIJ Tokyo.

Extended Reality in Japan – Zukunftsvisionen zwischen Cyberspace und Realität

Virtual-Reality-Headsets, Pokémon auf dem Smartphone und virtuelle Popstars auf der Bühne: Gerade in Japan verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Cyberwelt zunehmend. Technologien der Extended Reality prägen hier nicht nur Unterhaltung und Arbeitswelt, sondern sind Teil weitreichender Zukunftsvisionen. Doch welche gesellschaftlichen Vorstellungen stecken dahinter? Und wie beeinflussen Kultur und Tradition diese Entwicklungen? Nicole Marion Mueller erforscht am DIJ Tokyo, wie Extended Reality als Eckpfeiler einer japanischen „Super Smart Society“ aufgefasst wird – und was das für die Zukunft bedeutet.

Tanz/Musik digital: Eine bewegte Ballettedition

Das Projekt „Tanz/Musik digital“ erschließt historische Ballettkunst neu: Erstmals werden Musik und Bewegung in einer digitalen Edition vereint und historische Choreographien in 3D-Animationen visualisiert. Das Projektteam bringt Musikhandschriften, choreographische Notationen und ikonographische Quellen zusammen, um Tänze des 18. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen. Ein spannendes Projekt, das nicht nur neue Einblicke in die Ballettgeschichte gibt, sondern eine zukunftsweisende Grundlage für die digitale Tanzforschung schafft.

Wenn es auf die Größe der Eingangstüren ankommt: Wie Struktur, Nachhaltigkeit und Technologie die Erinnerungskultur prägen

In den öffentlichen Debatten zur Erinnerungskultur in Deutschland geht es nicht nur um die Frage, an was erinnert werden soll, sondern auch, wie wir gedenken. Izabela Paszko vom Deutschen Historischen Institut Warschau untersucht in ihrer Forschung strukturelle Faktoren, wie z. B. Nachhaltigkeit, technologische Entwicklungen oder rechtliche Bestimmungen und wie sich diese auf die konkrete Gestaltung von historischen Ausstellungen und Erinnerungsorten auswirken.

Indigene Ökologien: Naturwissenschaften und die Politik der Stammesrepräsentation in Südasien (circa 1900–1990)

Die Geschichte der europäischen Expansionsreisen und die Entwicklung der Biowissenschaften sind zu einem zentralen Bestandteil der Geschichte Europas, des Kolonialismus und der modernen Welt geworden. In seinem Forschungsprojekt untersucht Sujeet George vom Max Weber Forum für Südasienstudien in Delhi die miteinander verknüpften Geschichten des weitverbreiteten Transfers von Pflanzenexemplaren, die Entstehung von globalem ökologischem Wissen und die Entwicklung der Idee der Indigenität im Südasien des 20. Jahrhunderts.

Geschlecht, Bildung und Covid-19: Auswirkungen der Pandemie in einem strukturell benachteiligten Stadtviertel in Delhi

Einer der durch die Covid-19-Pandemie beeinträchtigten Bereiche war der Bildungsbereich. Besonders betroffen waren Schülerinnen und Schüler aus armen Verhältnissen, die keinen Zugang zu technischen Endgeräten besaßen, die für die Teilnahme an Online-Bildungsformaten erforderlich waren. Yamini Agarwal vom Max Weber Forum für Südasienstudien Delhi befragte über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren 25 junge Frauen in einem strukturell benachteiligten Stadtviertel in Delhi, um die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf ihre Bildungswege zu untersuchen und zu erforschen, inwieweit ihre Bildung von der Rolle ihres Geschlechts und dem Gebiet, in dem sie leben, beeinflusst wurde.

Für eine Wissensgeschichte sozialer Vernetzung im frühen 20. Jahrhundert

Die Vernetzung unserer Lebenswelt wird nicht nur von materiellen Kräften und technischen Erfindungen vorangetrieben. Sie folgt auch normativen Vorgaben. Erst um 1900 etablierte sich die Vorstellung, dass die Gesellschaft aus miteinander verflochtenen Individuen bestehe bzw. bestehen solle. In den folgenden Jahrzehnten entstand erstmals ein Menschenbild, in dem Vernetzung zentral war – entweder als Ideal, oder als Gefahr.