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DHI Washington

Claudia Roesch

Damit beschäftige ich mich:

Ich beschäftige mich mit der Wissensgeschichte der Naturwissenschaften im frühen Sozialismus des 19. Jahrhunderts.

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Mich reizt es, die Wissensgeschichte der Naturwissenschaften im 19. Jahrhundert mit der Ideengeschichte der Sozialreform zusammenzubringen und so Neuland zu betreten. Ebenso reizt es mich, die Reiserouten meiner Akteure nach Nordamerika und in die Karibik nachzuzeichnen und mich mit der Geschichte Trinidads zu beschäftigen und dabei zu zeigen, dass deutsche Emigranten auf den Routen des britischen Empires reisten und den europäischen Kolonialismus unterstützten, lange bevor es ein deutsches Kolonialreich gab.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Dass die Archivsituation eine ganz andere ist, als bei meinen Forschungen zur Geschichte des 20. Jahrhunderts. Ich muss mich auf andere Quellenarten stützen – Briefwechsel, Tagebücher, Patentanträge, juristische Dokumente, veröffentlichte Texte – und in viel mehr Archive reisen, um mir dort kleinere Bestände anzuschauen. Auch benötige ich für die Archivarbeit mehr Zeit, wenn ich handschriftliche Texte erst transkribieren muss. Zum Glück sind die meisten meiner Korrespondenzen auf Englisch, so dass die Handschriften auch ohne viel Training meist lesbar sind.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Dr. Claudia Roesch war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Washington. Zurzeit ist sie Inhaberin einer MWS-Kooperationsstelle an der Universität Konstanz.

Beiträge aus dem Themenportal

Utopische Ingenieure – oder das Nachdenken über die Technik als Ursache und Lösung sozialer Probleme

Utopisches Denken ist heute in den verschiedensten Bereichen gefragt, etwa wenn es um die Herausforderungen der Digitalisierung, des Klimawandels und der Künstlichen Intelligenz geht. Das Nachdenken über neue Gesellschaftsentwürfe spielte jedoch auch schon im 19. Jahrhundert eine Rolle, wie Claudia Roesch vom Deutschen Historischen Institut Washington am Beispiel utopischer Ingenieure in den Amerikas zeigt.