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DFK Paris

Lena Bader

Damit beschäftige ich mich:

Ich beschäftige mich mit der Frage der Begegnung im Rahmen von Bildwanderungen zwischen Brasilien und Frankreich zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Statt eine transregionale Beziehungsgeschichte nachzuzeichnen, geht es mir darum, von der Kunstgeschichte aus Grenzen und Möglichkeiten transregionaler Perspektiven zu befragen. Diese Methodenfragen berühren sowohl kunsthistorische als auch kulturtheoretische und anthropologische Problemstellungen, die im antipositivistischen Konzept der Opazität und dem antinarzisstischen Begehren des Anderen ihren Berührungspunkt finden.

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Mich reizt Kunstgeschichte als Zeitgenossenschaft: Mein Forschungsfeld konfrontiert mich mit Fragen, die über den engeren Kreis der Fachprobleme hinaus relevant sind und, ausgehend von der Auseinandersetzung mit Bildern, humanistische und ethische Fragen des Miteinander berühren. Zum anderen reizt mich die Erfahrung der Deterritorialisierung: den eigenen Erfahrungshorizont verrücken, sich situieren, sich verorten, sich öffnen und gleichzeitig verankern im Austausch mit Themen, Fragen und Bildwelten, die den eigenen Kanon durchkreuzen.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Es gibt eine Reihe pragmatischer Herausforderungen, die aber in erster Linie darin bestehen, sich Freiräume für die intellektuelle Arbeit zu schaffen. Auf einer stärker konzeptuell gedachten Ebene besteht die größte Herausforderung in der Problemstellung selbst: in der doppelten Bewegung einer sich ihrer eigenen Verankerung bewussten interessierten Öffnung für den Dialog mit anderen Texten, anderen Bildern und selbst noch anderen Anderen. Das ist eine methodische Herausforderung, der ich mich gerne stelle.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Dr. Lena Bader ist Forschungsleiterin und verantwortlich für die deutschsprachigen Publikationen des DFK Paris.

Beiträge aus dem Themenportal

Travelling Art Histories – Transregionale Netzwerke im Austausch zwischen Lateinamerika und Europa

„Travelling Art Histories“ ist als mobiles Forschungsprojekt am DFK Paris entstanden. Es handelt von Begegnungen zwischen Lateinamerika und Europa. Welche Rolle aktuelle Paradigmenwechsel in den Geisteswissenschaften spielen, wie es zur Idee der „Travelling Art Histories“ kam und welche Herausforderungen die Corona-Pandemie aktuell stellt, erklärt Lena Bader.