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DHI Warschau

Magdalena Saryusz-Wolska

Damit beschäftige ich mich:

Generell forsche ich im Bereich der Erinnerungskultur. Es interessiert mich, wie Menschen in unterschiedlichen Ländern mit ihrer Geschichte umgehen. Aktuell beschäftigt mich die Frage, wie Erinnerungskulturen „gemacht“ werden. Wie entstehen Bilder der Vergangenheit? Wer schafft die Narrative darüber? Welche Umstände sind für diese Prozesse entscheidend. Polen bietet viele Möglichkeiten für derartige Forschung, sowohl auf staatlicher als auch lokaler Ebene. 

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Vieles von dem, was ich erforsche, wird im Alltag diskutiert, sowohl in privaten Gesprächen als auch in den Medien. Allerdings gibt es wenig fundierte Forschung über die Strukturen, die der Konstruktion von Erinnerung zugrunde liegen. Meine Aufgabe ist es daher, hinter die Kulissen von Institutionen und Unternehmen, die sich mit der Vergangenheit befassen, zu schauen. Das Umfasst die Herstellung von Denkmälern genauso wie die Planung von Museen oder die Produktion von Filmen.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Institutionen und Unternehmen, die für die Herstellung von Erinnerungskulturen zuständig sind, teilen ungern interne Informationen. So ist es schwierig hinter die Kulissen ihrer Arbeit zu schauen.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Dr. Magdalena Saryusz-Wolska ist Direktorin des Deutschen Historischen Instituts Warschau.

Beiträge aus dem Themenportal

Jenseits der Geschichtspolitik – Über die Infrastrukturen von Erinnerungskulturen

Erinnerungskultur ist ohne eine grundlegende Infrastruktur wie materielle Bautechnik, zeitliche Planung oder finanzielle Fördermittel nicht denkbar. Dennoch finden diese „unsichtbaren“ Prozesse in der Forschung zum kulturellen Gedächtnis nur wenig Beachtung. Ein Forschungsprojekt am Deutschen Historischen Institut Warschau widmet sich diesen Prozessen und untersucht ihren Einfluss auf die Entwicklung verschiedener Gedenkformen.