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DHI Rom

Lars Döpking

Damit beschäftige ich mich:

Mich interessiert, wie im westeuropäischen Kapitalismus nach 1979 neue Pfade zur Erzeugung von Wirtschaftswachstum erkundet und beschritten wurden. Vergleichend untersuche ich dazu die Praxis in und um Wirtschaftsforschungsinstitute(n) in Italien, Spanien und der Bundesrepublik Deutschland. Ich möchte verstehen, welche Zukunftshoffnungen an diesen Instituten geweckt wurden und welche Strategien sie konkret zu implementieren verhalfen.

Was reizt mich an meinem Forschungsfeld?

Zum einen ist Wachstum ein schillernder Begriff. Er erlangte erst in den 1960er und 1970er Jahren Hegemonie und wirkt heute entweder angesichts ökologischer Herausforderungen antiquiert oder gilt als einzige Chance, der Refeudalisierung westlicher Gesellschaften entgegenzuwirken. Zum anderen fasziniert mich das Wechselspiel zwischen Ideen und Interessen, also die Freiräume von Intellektuellen, neue Strategien zu entwerfen, und die Probleme, auf die jede Umsetzung solcher Ideen zwangsläufig stößt.

Was ist die größte Herausforderung meiner Forschung?

Der Balanceakt zwischen der geschichts- und sozialwissenschaftlichen Perspektive einerseits und tagespolitischer Aktualität andererseits. Es ist nicht leicht, hinreichend Distanz zwischen beiden Polen aufzubauen, ohne dabei eine ignorante Haltung gegenüber aktuellen Diskursen einzunehmen oder immer wieder ihren neuesten Entdeckungen nachzujagen.

Institutionelle Zuordnung und Aufgabe:

Lars Döpking ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Neuere und Neueste Geschichte am Deutschen Historischen Institut Rom.

Beiträge aus dem Themenportal

Zwischen steigenden Preisen und wirtschaftlicher Stagnation: Wachstumsstrategien im westeuropäischen Kapitalismus seit 1979

Eine hohe Inflation, ein schwaches Wirtschaftswachstum und energiepolitische Sorgen: Diese Probleme prägen zurzeit den Alltag vieler Menschen im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Sie sind jedoch nicht neu, sondern waren auch Merkmale der weltweiten Wirtschaftskrise am Ende der 1970er Jahre. Lars Döpking untersucht unter anderem am Beispiel Italiens die Diskussion, Entwicklung und Implementierung von Wachstumsstrategien im westeuropäischen Kapitalismus nach 1979.