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Infrastrukturen und Umwelt

Politik über den Wolken. Die Entstehung des modernen Luftverkehrs in der Zwischenkriegszeit

Alltag, Arbeit oder Reisen sind heute ohne ein funktionierendes Streckennetz aus Fluglinien kaum mehr vorstellbar. Die Grundlagen der heutigen globalen Vernetzungen entstanden schon vor dem Zweiten Weltkrieg – in einer Zeit, in der Imperien, Nationalregierungen und große Airlines die Flugwege bestimmten. Andreas Greiner untersucht Verflechtungen von Fluggesellschaften in der Zwischenkriegszeit, die von Kooperation und Rivalität zugleich geprägt waren. Sein Forschungsprojekt wirft somit einen Blick über den Tellerrand der Infrastrukturgeschichte hinaus.

Japans digitale Transformation: Vorreiter, Nachzügler und Partner

Im Umgang mit der digitalen Transformation nimmt Japan eine ambivalente Position ein. So galt das Land Anfang der 2000er-Jahre als internationaler Vorreiter in der Verwendung des mobilen Internets. Heute hingegen ist vermehrt von einem Rückstand im Bereich der digitalen Transformation Rede. Harald Kümmerle untersucht in seinem Forschungsprojekt den japanischen Daten-Diskurs.

Jenseits von Entwicklung und Staatlichkeit – Nomadismus als Chiffre für „anderes“ Leben

Der Nomadismus ist eine der ältesten Lebensformen des Menschen. Seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts stieg das Interesse an dieser ungebundenen Lebensführung. In den aufkommenden Debatten wurde Nomadismus sowohl als Entwicklungshemmnis diskutiert als auch zu einer romantisierten Alternative eines ungebundenen, freien Lebens stilisiert.

Jenseits der Geschichtspolitik – Über die Infrastrukturen von Erinnerungskulturen

Erinnerungskultur ist ohne eine grundlegende Infrastruktur wie materielle Bautechnik, zeitliche Planung oder finanzielle Fördermittel nicht denkbar. Dennoch finden diese „unsichtbaren“ Prozesse in der Forschung zum kulturellen Gedächtnis nur wenig Beachtung. Ein Forschungsprojekt am Deutschen Historischen Institut Warschau widmet sich diesen Prozessen und untersucht ihren Einfluss auf die Entwicklung verschiedener Gedenkformen.

‚In sieben Tagen von Rio nach New York!‘ – Panamerikanismus, Mobilität und Wissen

Jules Verne hätte es sich nicht besser ausdenken können: eine durchgehende Eisenbahn von Alaska bis nach Feuerland! Seit den 1870er Jahren faszinierte diese Idee zahlreiche Menschen in den Amerikas und in Übersee. Zwar scheiterte das Projekt, aber Mobilitätsinfrastrukturen spielten in den interamerikanischen Beziehungen fortan eine entscheidende Rolle: In den 1920er Jahren begann man statt einer Eisenbahnverbindung eine interkontinentale Autobahn zu planen, den Pan-American Highway.

Matatus, Tuk Tuks und boda bodas – Informelle Verkehrsstrukturen in Kenias Hauptstadt

Ein urbaner Masterplan, unzureichender Personennahverkehr und (scheinbares) Verkehrschaos. Die Entwicklung des informellen Transports in Kenia ist unauflösbar verbunden mit dem Erbe des Kolonialismus. Robert Heinze untersucht die über Jahrzehnte entstandenen Abhängigkeitsverhältnisse zwischen dem staatlichen ÖPNV und dem informellen Transportwesen und zeigt, welche Rolle die koloniale Stadtplanung dabei bis heute für die afrikanische Metropole spielt.

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