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Migration und Mobilität

Neue Welten erschaffen: Chinesische Migration in Lateinamerika des 19. und frühen 20. Jahrhunderts

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts migrierten tausende Chinesen nach Lateinamerika. Dieser Einwanderung ging die Verbreitung eines Narratives voraus: Den chinesischen Migranten sollte Zugang zu den südamerikanischen Ländern gewährt werden, damit sie die infrastrukturelle und landwirtschaftliche Entwicklung vorantrieben. Nino Vallen vom DHI Washington untersucht, zu welchen Zwecken solche Narrative über chinesische Arbeiter in Peru und Ecuador verbreitet wurden, wie sie mit Ideen von Modernisierung und Entwicklung verzahnt waren und wie die Gegner dieses Migrationsprojekts mit ihren eigenen Gegenerzählungen reagierten.

Hat Intellektualität ein Geschlecht? Die Rolle weiblicher Gelehrter in der intellektuellen Geschichte des 20. Jahrhunderts

Die intellektuelle Geschichte des 20. Jahrhunderts scheint im Wesentlichen vom Einfluss männlicher Intellektueller geprägt zu sein. Diesen Eindruck erzeugen die Archivbestände dieser Zeit, in denen weibliche Wissenschaftlerinnen kaum Erwähnung finden. Am Beispiel der Sozialforscherin Hilda Weiss zeichnet Emily Steinhauer den langen Weg weiblicher Intellektueller zur öffentlichen Sichtbarkeit und ihre Rolle in der intellektuellen Wissenserzeugung nach.

Für eine Geschichte der künstlerischen Beziehungen zwischen Ost und West im Europa des Kalten Krieges

Obwohl Europa zur Zeit des Kalten Krieges von der Spaltung in Ost und West geprägt war, hat es auf künstlerischer Ebene stets Berührungspunkte und Begegnungen gegeben. Diese fanden sowohl unmittelbar zwischen Kunstschaffenden als auch mittelbar durch Briefwechsel, Ausstellungen oder Lektüren statt. Mathilde Arnoux untersucht, wie diese Begegnungserfahrungen dazu beitragen, die Dichotomien des Kalten Krieges zu hinterfragen.

Jenseits von Entwicklung und Staatlichkeit – Nomadismus als Chiffre für „anderes“ Leben

Der Nomadismus ist eine der ältesten Lebensformen des Menschen. Seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts stieg das Interesse an dieser ungebundenen Lebensführung. In den aufkommenden Debatten wurde Nomadismus sowohl als Entwicklungshemmnis diskutiert als auch zu einer romantisierten Alternative eines ungebundenen, freien Lebens stilisiert.

Sowjetische Kriegsgefangene – Ein internationales Recherche- und Dokumentationsprojekt

Während des Zweiten Weltkriegs gerieten bis zu 5,7 Millionen sowjetische Militärangehörige – Männer und Frauen – in deutsche Kriegsgefangenschaft. Mehr als drei Millionen starben an den unmenschlichen Bedingungen der Gefangenschaft oder wurden ermordet. Das deutsch-russische Regierungsprojekt „Sowjetische und deutsche Kriegsgefangene und Internierte“ klärt ihre Schicksale, erschließt neue Archivdokumente und erinnert an eines der größten Verbrechen des Zweiten Weltkriegs.

Methoden und Methodologien in der Japanforschung – (digital) vor Ort

Die Japanwissenschaften sind ein interdisziplinäres Forschungsfeld und verfügen über keine „eigene“ Methodik. Sozial- und Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler forschen zu verschiedensten Themen und Fragestellungen rund um Japan oder Japan im regionalen und globalen Kontext. Dabei bedienen wir uns je nach disziplinärer Verortung der unterschiedlichsten Methoden.

Travelling Art Histories – Transregionale Netzwerke im Austausch zwischen Lateinamerika und Europa

„Travelling Art Histories“ ist als mobiles Forschungsprojekt am DFK Paris entstanden. Es handelt von Begegnungen zwischen Lateinamerika und Europa. Welche Rolle aktuelle Paradigmenwechsel in den Geisteswissenschaften spielen, wie es zur Idee der „Travelling Art Histories“ kam und welche Herausforderungen die Corona-Pandemie aktuell stellt, erklärt Lena Bader.

Luftwege als Fluchtwege – Wie der globale Flugverkehr die Geschichte von Flucht und Asylmigration prägte

Die Geschichte der zivilen Luftfahrt ist eng mit der Geschichte von Migration und Flucht verknüpft. Historisch erforscht ist dieser Zusammenhang bisher kaum. Dabei waren Flughäfen im 20. Jahrhundert Orte der Migrationsgeschichte und Luftwege bedeuten oftmals auch Fluchtwege. Was machte die Migration mit dem Flugzeug besonders?

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